Welche ersten Schlüsse lassen sich im Hinblick auf die ASR-Wahlen 2029 ziehen? Die vorläufige Bilanz aus Sicht der Arbeitsgruppe Direktwahlen: «Das Abstimmungssystem hat einwandfrei funktioniert und bietet eine geeignete und günstige Lösung für die Wahlen mit noch mehr WählerInnen 2029.» Ebenso klar habe sich gezeigt, wie zentral wichtig die Zusammenarbeit mit dem EDA fürs Erreichen der Wahlberechtigten sei. Aber 2029 könnten beispielsweise die Klubs und regionale Organisationen bei der Präsentation und der Bewerbung der Kandidierenden noch mehr Engagement zeigen, denn die Wahlbeteiligung habe noch «Entwicklungspotenzial».
Die Wahlbeteiligung ist derzeit noch Gegenstand genauerer Analysen. Sie lag bei mehr als der Hälfte der Länder bei über 7 Prozent. Das mag auf den ersten Blick tief erscheinen. Doch ASO-Vorstandsmitglied Franz Muheim (Edinburgh, GBR) sieht das anders: «Die Wahlbeteiligung lag in etlichen Ländern höher als bei den Nationalratswahlen 2023. Das ist ein Erfolg.»
Und seine Vorstandskollegin Carmen Trochsler (Adelaide, AUS) erinnert an den Ausgangspunkt: Wenn bei einer Wahl durch Kluborgane – also ohne Direktwahl – die Wahlbeteiligung bei bloss 0,1 liege und dann dank E-Voting auf einen Wert von 7 Prozent steige, sei das «ein gewaltiger Schritt» (siehe auch www.revue.link/oceania).
Das Schlussfazit von Andreas Feller und Noel Frei: «Ein – erfolgreiches – Pilotprojekt ist jeweils ein wichtiger Schritt zur positiven Veränderung.» Die beiden wagen gar einen Seitenblick auf eidgenössischen Abstimmungen: Der erfolgreiche Pilotversuch erhöhe vielleicht sogar die Chance, «dass in näherer Zukunft auch für nationale Abstimmungen ein vertrauensvolles E-Voting-Tool eingeführt wird».
Die neugewählten Delegierten – eingeschlossen jene aus Wahlkreisen ohne E-Voting – treffen sich am 22./23. August 2025 in Bern zur konstituierenden Sitzung des ASR.
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Seit über 30 Jahren lebe ich im Ausland, abwechselnd in Deutschland und in den Niederlanden. Als Auslandschweizer mache ich fast immer bei den eidgenössischen Wahlen und Abstimmungen mit. Dabei schätze ich die gute sachliche Information, die mir jedes Mal zur Verfügung gestellt wird. Anders war es bei den Wahlen in den ASR. Viel zu wenig war über die Kandidatinnen und Kandidaten bekannt. Wer sind sie? Was sind ihre Anliegen? Wofür haben sie sich bisher engagiert? Die Texte waren viel zu kurz, und nur aufgrund von netten Fotos wähle ich niemand. Darum konnte ich diesmal nicht mitmachen.