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Das «Rütli der Fünften Schweiz» ist 30 Jahre alt geworden

04.02.2022 – PD/MUL

Eine kleine Erinnerungsfeier lenkte im November den Blick nach Brunnen (SZ) am Vierwaldstättersee: Dort wurde 1991 der Platz der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer eingeweiht. Er ist ein Stück Heimat für alle im Ausland.

Der 5400 Quadratmeter grosse Platz an den Gestaden des Vierwaldstättersees sei ein Ort mit «hoher emotionaler Bedeutung», sagte Alex Hauenstein anlässlich der Feierlichkeiten vom 18. November 2021. Hauenstein, seines Zeichens Präsident der Stiftung Platz der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer, erinnerte daran, dass sich weltweit viele Schweizerinnen und Schweizer mit dem Ort verbunden fühlen: Viele hatten sich finanziell am Kauf dieses Stückchen Schweiz beteiligt. Wegen der Symbolkraft des Platzes ist oft auch vom «Rütli der Fünften Schweiz» die Rede.

Akkordeonistin Petra Föllmi spielt – und Präsident Alex Hauenstein und sein Vize Norbert Mettler sind darob sichtlich in guter Laune. Foto Josias Clavadetscher

Genau diese Bedeutung unterstrich an der 30-Jahr-Feier auch Petra Steimen-Rickenbacher, die Vorsitzende der Schwyzer Kantonsregierung. Sie sprach von einem «Ankerplatz» und einem «Sehnsuchtsort» der Auslandschweizerinnen und -schweizer. Aber auch für die Menschen in Brunnen sei der Platz ein Stück Lebensqualität und Heimat geworden, betonte Irène May, Gemeindepräsidentin von Ingenbohl (Brunnen, SZ, liegt in der Gemeinde Ingenbohl): Hier liessen Kinder ihre Drachen steigen, spazierten Erholungssuchende dem Ufer entlang und liessen Partygängerinnen und Partygänger ihren Emotionen freien Lauf.

Seiner Bestimmung übergeben wurde der Platz im Mai 1991 anlässlich des Jubiläumsjahres «700 Jahre Eidgenossenschaft». Dass die Wahl seinerzeit auf Brunnen fiel, ist wenig zufällig: Dem Ort kommt in der Entstehungsgeschichte der Schweiz eine bedeutende Rolle zu. Das Schifferdorf Brunnen war wiederholt Treffpunkt führender Köpfe aus Schwyz, Uri und Unterwalden. Die allmähliche Entstehung und Entwicklung der Eidgenossenschaft nahm somit hier ihren Anfang. Ein geschichtliches Zeugnis davon ist der in Brunnen am 9. Dezember 1315 geschriebene Bundesbrief, der als «Morgartenbrief» in die Schweizer Geschichte eingegangen ist.

Der in Brunnen verfasste Bundesbrief von 1315, auch Morgartenbrief genannt, erwähnte erstmals den Begriff Eitgenoze (Eidgenosse).

Die Hoffnung von Stiftungspräsident Alex Hauenstein am Jubiläum: Der Platz in Brunnen möge weiterhin die Zugehörigkeit der Auslandschweizerinnen und -schweizer zur Eidgenossenschaft und ihre Verbundenheit mit der Heimat zum Ausdruck bringen und das Bindeglied der Inlandschweizer zu ihren Mitbürgerinnen im nahen und fernen Ausland bilden.

www.auslandschweizerplatz.ch | revue.link/brunnen

Bild  Der Platz der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer in Brunnen – an den Gestaden des Vierwaldstättersees. Foto Axel B. Bott, Symedya

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