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  • Puzzle

Irène Pollak-Rein, Israel

10.09.2025

Die Fünfte Schweiz ist ein buntes, vielfältiges, vielsprachiges Puzzle aus weit über 800'000 Teilen. Das heutige Puzzleteilchen legt …

… Irène Pollak-Rein, 1950, lebt seit 1969 in Jerusalem, Israel und ist seit Mai 2025 pensioniert. Sie hat fast 34 für die Jerusalem Foundation gearbeitet und ist dadurch mehrmals jährlich in die Schweiz gereist, auch nach dem Ableben ihrer Zürcher Eltern. Sie ist Mutter, Grossmutter und Urgrossmutter, die ganze Familie wohnt in Israel. 

Foto ZVG

Was bedeutet für dich Heimat? 

Mein Geburtsort ist die Schweiz und dort sind meine Vorfahren begraben. Meine Muttersprache ist Schweizerdeutsch und meine formativen Jahre – bis zum Alter von 19 Jahren – habe ich in Zürich verbracht. 

Kann man mehrere Heimaten haben? 

Meine Familie in der Schweiz waren gläubige Juden und mein Vater war während des 2. Weltkrieges in der Schweizer Armee mobilisiert. Damals gab es keinen Staat Israel. Ich konnte meine zweite Heimat wählen und bin ausgewandert in den einzigen jüdischen Staat, Israel.

Welche Beziehung hast du zur Schweiz?

Die Schweiz ist ein herrliches Land für Ferien.
Was ich hier in Israel vermisse, sind die Seen, Flüsse und der hervorragende ÖV der Schweiz. 

Bei welchen Gelegenheiten verstehst du die Schweiz nicht?

Die Neutralität der Schweiz und die ausgeprägte Demokratie waren ein Teil meiner Schulung, Frauen durften allerdings damals noch nicht wählen (sic!)
Diese Neutralität scheint begrenzt zu sein, wenn es sich um den Staat Israel handelt, die einzige Demokratie im Nahen Osten, die nur darum besteht, weil sie noch keinen Krieg verloren hat. Ich wünschte mir mehr Verständnis für unsere Situation hier in Israel. 

Pflegst du privat Kontakte zu anderen Auslandschweizerinnen und -schweizern?

Ich nehme regelmässig an einem deutschen Bücherclub teil, die meisten Teilnehmerinnen sind Schweizerinnen. Im Rahmen meiner früheren Arbeit pflegte ich immer persönlichen Kontakt mit den Botschaftern der Schweiz in Israel und schrieb Berichte für die Regionalnachrichten der «Schweizer Revue». 

Ist dein Familienalltag mehrsprachig?

Mit meinem Bruder und seiner Frau, beide Schweizer spreche ich Schweizerdeutsch, sie wohnen an derselben Strasse. Mit den Kindern, die in ganz Israel verteilt leben, spreche ich Englisch; mein Mann ist Wissenschaftler und wir lebten während Sabbaticals in den USA, wo die Kinder zur Schule gingen. Mit den Enkeln von vier Kindern spreche ich Hebräisch, ein weiterer Sohn war zur Weiterbildung in Canada und mit diesen Enkeln spreche ich English. Eine Enkelin studiert Musik und will Deutsch lernen.

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