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  • Editorial

Kleingeld

19.12.2025 – Marc Lettau, Chefredaktor

Wer das nächste Mal die Schweiz besucht, sollte dort, wo dies noch möglich ist, das Billett fürs Tram mit Bargeld kaufen –, allein schon wegen dem Rückgeld, das aus dem Automaten klimpert. Und die 10- und 20-Rappen-Münzen müssten Sie sich dann genauer anschauen. Gut möglich, dass Münzen dabei sind, die schon 20, 30, 50 oder 80 Jahre alt sind. Mein persönlicher «Rekord»: ein Zwanziger von 1921.

Das Rückgeld in bar ist ein kleiner Beleg für die enorme Beständigkeit der Schweizer Währung: Das Design der Münzen ist seit 1881 unverändert. Die Prägung der Jahrzahl ausgenommen. Wenden wir uns von den Rappen den Franken zu, erhält «Kleingeld» eine weitere, neue Bedeutung: Wenn Sie mit kleinem Gepäck reisen und – sagen wir mal – eine Million in bar dabei haben möchten, dann ist die Schweizer 1000-Franken-Note die ideale Wahl. Eine Million in diesen Scheinen wiegt nur wenig mehr als ein Kilo und trägt nicht gross auf. Wer lieber eine Million Franken in Gold dabei hat, muss das Zehnfache an Zusatzgewicht mitschleppen.

Natürlich ist das eine blosse Gedankenspielerei, denn Gold bleibt in der Regel im Tresor – und die federleichten 1000er-Noten auch. Und bar bezahlt wird in der Schweiz immer seltener. Gleichwohl ist der Franken hoch im Kurs. Er ist ein aufgeladenes Symbol. Selbst jene, die ihn nie brauchen, verteidigen ihn leidenschaftlich. Damit sind wir mitten im Thema unseres Schwerpunkts, der Liebe der Schweiz zum Bargeld – und dem Paradox, das sich dabei im Alltag zeigt.

 

Joseph Haas, Layout von «Revue» 1/16 Februar bis «Revue» 5/25 Dezember

Apropos Alltag: Dieser wird sich bei der «Schweizer Revue» verändern. Der Grafiker und redaktionelle Gestalter Joseph Haas, der das Gesicht der Zeitschrift ein Jahrzehnt lang geprägt hat, hört auf. Ihm sei an dieser Stelle herzlich gedankt für seine überlegte, mitdenkende Art, unsere Inhalte in Szene zu setzen.

Ein saloppes «Tschüss» kommt übrigens von meiner Seite: Das vorliegende Heft ist das letzte, das ich als Chefredaktor verantworte. Die Reise mit Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, war bereichernd und wundervoll spannend. Danke all jenen, die über die Jahre die Redaktion mit positiven Rückmeldungen ermutigt oder mit unverblümter Kritik herausgefordert haben: Beides tat gut.

Marc Lettau, Chefredaktor

 

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