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Susanne Vincenz-Stauffacher und Benjamin Mühlemann | FDP Schweiz

19.12.2025 – Susanne Wenger

Sie sind die neue Führung der FDP Schweiz: die 58-jährige St. Galler Nationalrätin und Anwältin Susanne Vincenz-Stauffacher sowie der 46-jährige Glarner Ständerat und Kommunikator Benjamin Mühlemann. Co-Präsidien kennt man von linken Parteien, doch nun haben auch die Freisinnigen erstmals eine Doppelspitze gewählt. 

Foto ZVG

Das Duo übernimmt eine anspruchsvolle Aufgabe. Die über 130-jährige Partei, einst staatstragend und stolz, schwächelt. Ihr Wähleranteil fiel in den letzten Jahren stetig und lag bei den letzten nationalen Wahlen bei mageren 14 Prozent. Der Freisinn ist nur noch drittstärkste Kraft hinter der nationalkonservativen SVP und der SP. Gelingt es bis zu den Wahlen 2027 nicht, die Partei zu stärken, könnte einer der beiden Sitze in der Landesregierung verloren gehen. Das wäre ein tiefer Fall für jene politische Kraft, die in den ersten vierzig Jahren des Bundesstaats sämtliche Bundesräte stellte. 

Das neue Führungsduo bildet ein breites Spektrum ab: Sie gilt als progressiv, er als konservativ. Beide sehen darin eine Stärke und geben sich optimistisch. Die FDP sei eine «Sicherheitspartei», die den Wohlstand bewahren will. Doch wie gespalten die Partei sein kann, zeigte sich ausgerechnet bei der Delegiertenversammlung im Oktober in Bern, als die beiden gewählt wurden. Im Vorfeld entbrannte ein heftiger Streit über die neuen Verträge mit der EU. Die Medien sprachen von einem «Schicksalstag» für die Partei. Am Ende setzte sich – nach zivilisierter Debatte – ein klares Ja durch. Die FDP folgte damit dem freisinnigen Aussenminister Ignazio Cassis und positionierte sich als Europapartei. Vincenz-Stauffacher stimmte für die Verträge, Mühlemann dagegen. Ob der Entscheid der Basis das Profil der Partei schärft oder Wählerinnen und Wähler abschreckt, wird sich zeigen.

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