52
In vielen Schweizer Wohnquartieren gilt Tempo 30. Oft sorgen Radaranlagen dafür, dass die Tempolimite eingehalten wird. Darum ist eines bekannt: In der Gemeinde Köniz (BE) geriet am 13. April 2025 ein Raser mit 52 km/h in die Fotofalle. Es war – eine Ente, genauer ein Enterich, Anas platyrhynchos. Was die örtliche Polizei beschäftigt: Womöglich ist das Strässchen bei rasenden Erpeln einfach besonders beliebt, denn am exakt gleichen Ort und auf den Tag sieben Jahre früher wurde bereits einmal ein Enterich geblitzt, auch damals mit 52 km/h. Quelle: Gemeinde Köniz BE
657 291
Während Erpel in aller Regel einsam durchs Quartier rasen, bespielten Europas beste Fussballerinnen den Rasen vor eindrücklicher Kulisse: 657 291 Zuschauer:innen wurden im Juli an der in der Schweiz ausgetragenen UEFA Womens’s EURO 2025 gezählt. Ein neuer Rekord. Dazu kommen rund 450 Millionen, die Spiele am Bildschirm mitverfolgt haben. Sie sahen 106 Tore fallen. Aber sie sahen nur drei rote Karten, die gezückt wurden: Die EURO bleibt in Erinnerung als vergnügliches Volksfest, mit tollen Spielen und friedlichem Publikum.
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Schweizer Frauen – nicht nur Fussball spielende – sind früher selbstständig als Männer. Das Indiz für diesen Befund: Sie ziehen früher von zuhause aus. Junge Frauen verlassen das elterliche Nest im Schnitt mit 21 Jahren. Junge Männer nutzen im Schnitt dagegen das Umsorgtsein – oder die Unselbstständigkeit? – bis sie 22,6 Jahre alt sind. Wann sollte man allerspätestens ausziehen? Mit 29 Jahren, finden die Schweizerinnen und Schweizer im Schnitt. Ausser im Süden der Schweiz: mit 32 finden die Tessinerinnen und Tessiner. Quelle: Yougov-Umfrage, April 2025
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Und nach dem Auszug? In der eigenen Wohnung – oder Wohngemeinschaft – angekommen, stehen die jungen Frauen in praktischen Belangen rascher auf eigenen Beinen. So lassen junge Männer mehr als doppelt so häufig ihre Wäsche von den Eltern waschen und bügeln. Auch finanziell bleiben sie länger abhängig von den Eltern: 57 der jungen Frauen verzichten ganz auf finanzielle Unterstützung, bei den Männern sind es nur 45 Prozent. Quelle: Yougov-Umfrage, April 2025
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Just zum Auftakt der Women’s EURO 2025 mit ihren energiegeladenen Fussballerinnen musste in der Schweiz übrigens die Energieproduktion gedrosselt werden. Der Fluss Aare, der auch zur Kühlung der Atomkraftwerke Beznau I und Beznau II genutzt wird, wurde so warm, dass beide Werke vorübergehend abgestellt werden mussten. Die beiden Atommeiler tragen ein Anteil von knapp 9 Prozent an die Schweizer Stromproduktion bei – falls sie am Netz sind. Für den Fussball ist das nicht gar so entscheidend: Ins Netz gehen Bälle auch ohne Strom, falls sie gekonnt gekickt werden.
ZAHLENRECHERCHE: MARC LETTAU
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