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Die Corona-Pandemie in der Schweiz

16.09.2020 – Aufzeichnung der Chronologie: MARC LETTAU

Die Chronologie ab April 2020

Ab Ende April lockerte der Bundesrat die in der Schweiz geltenden Corona-Regeln schrittweise und beendete Anfang Juni den Lockdown. Die Kehrseite der Lockerungen: Die Zahl der Neuinfektionen stieg wieder an. Anfang Juli wurden deshalb die Schutzmassnahmen wieder verschärft. Nebst neuen landesweit geltenden Bestimmungen wie der Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr gelten in einzelnen Kantonen zusätzliche Einschränkungen.

Die nachfolgende Corona-Chronik umreisst die wichtigsten Ereignisse und Entscheide in der Schweiz seit der Beendigung des Lockdowns (neuste Meldung zuoberst, ältere Meldungen am Ende):

8. August 2020: Nach den Ferien in die Quarantäne

Wegen angesteckten Ferienrückkehrern erweitert der Bundesrat die Liste der Risikoländer. Sie zählt nun 46 Länder, neu unter anderem Spanien, Luxemburg und Singapur: Wer aus einem dieser Länder zurückkehrt, muss sich zwingend – und unter Strafandrohung – zehn Tage in Quarantäne begeben. Die Länderliste wird laufend aktualisiert. Zur Liste: www.ogy.de/quarantaenepflicht

7. August 2020: Experten vermuten hohe Dunkelziffer

In der Schweiz haben sich bislang wohl 250 000 bis 400 000 Menschen mit dem Corona-Virus infiziert, also deutlich mehr als die 40 000 laborbestätigten Fälle: Das schätzt gestützt auf Studien Martin Ackermann, der Chef der Covid-19-Taskforce des Bundes. Epidemiologen gehen davon aus, dass 80 bis 90 Prozent der Infizierten unentdeckt bleiben. Ob diese Menschen nun immun seien, bleibe unklar, sagt Ackermann.

6. August 2020: Norwegen warnt vor Reisen in die Schweiz

Norwegen nimmt nebst Frankreich auch die Schweiz auf die Liste der Risikoländer: Von nicht dringenden Reisen in die Schweiz sei abzusehen. Wer aus der Schweiz nach Norwegen zurückkehrt, muss sich für zehn Tage in Quarantäne begeben.

5. August 2020: Schwangere werden zu Risikopersonen

Die Schweiz stuft werdende Mütter neu als besonders gefährdete Risikopersonen ein. Laut dem Bundesamt für Gesundheit besteht bei Schwangeren die Gefahr, dass bei ihnen eine Covid-19-Erkrankung schwerer verläuft als bei gleichaltrigen Frauen. Ein erhöhtes Risiko bestehe auch für das ungeborene Kind.

1. August 2020: Genf auf der roten Liste

Belgien verbietet seinen Bürgerinnen und Bürgern Ferienreisen nach Genf. Genf sei angesichts der hohen Zahl von Ansteckungen ein Corona-Hotspot. Vorübergehend setzte Belgien auch das Wallis und die Waadt auf seine rote Liste.

6. Juli 2020: Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr

In der Schweiz gilt neu in allen öffentlichen Verkehrsmitteln – Bahn, Bus, Seilbahn, Schiff – eine Maskentragpflicht. Verfügt hat sie der Bundesrat, obwohl er zuvor die Aufgabe, die Pandemie zu bekämpfen, wieder an die Kantone delegiert hatte. Laut Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga will der Bundesrat mit seinem Entscheid verhindern, dass im öffentlichen Verkehr von Kanton zu Kanton unterschiedliche Regelungen gelten. Der Entscheid des Bundesrats ist auch deshalb bemerkenswert, weil er während der ersten Corona-Welle noch auf eine Maskenpflicht verzichtet hatte.

2. Juli 2020: Der Personenverkehr wird wieder eingeschränkt

Weil vermehrt Corona-Infizierte zurück in die Schweiz reisen, muss sich nun direkt in Quarantäne begeben, wer aus einem Risikogebiet einreist. Quarantäne-Verweigerern drohen Strafen von bis zu 10 000 Franken. Auf der vom Bundesrat am 2. Juli verabschiedeten Liste der Risikogebiete sind 29 Länder: Argentinien, Armenien, Aserbaidschan, Bahrain, Bolivien, Brasilien, Chile, Dominikanische Republik, Honduras, Irak, Israel, Kap Verde, Katar, Kolumbien, Kosovo, Kuwait, Moldawien, Nordmazedonien, Oman, Panama, Peru, Russland, Saudi-Arabien, Schweden, Serbien, Südafrika, Turks- und Caicos-Inseln, die USA sowie Weissrussland. Die Länderliste wird laufend angepasst. www.ogy.de/quarantaenepflicht

30. Juni 2020: Ansteckungszahlen wieder dreistellig

Erstmals seit dem Ende des Lockdowns melden die Schweizer Gesundheitsbehörden Corona-Neuansteckungen im dreistelligen Zahlenbereich. Die Zahlen sind ähnlich hoch wie im März, unmittelbar vor der Verfügung der einschränkenden Notmassnahmen.

25. Juni 2020: Schweizer Covid-App steht zur Verfügung

Die «Swiss-Covid-App» für Mobiltelefone steht zur Verfügung. Die kostenlose App kann landesweit genutzt werden und warnt die Benutzerinnen und Benutzer, falls sie sich in enger Nähe zu einer infizierten Person aufgehalten hatten. Die App soll helfen, Infektionsketten zu unterbrechen. Deren Verwendung bleibt aber freiwillig. Mehr: www.covidtracker.ch

21. Juni: Grosse Partys, ernste Folgen

Angesichts der neuen Freiheiten steigen vielerorts ausgelassene Partys. Es werden erste «Superspreader» geortet, also infizierte Personen, die an einer Party überdurchschnittlich viele andere anstecken. Zu «Superspreadern» werden auch Ferienrückkehrer, insbesondere solche aus Serbien.

6. Juni 2020: Umfassender Lockerungsschritt

Der 6. Juni gibt in der Schweiz vielen ein Stück vertrauten Alltag zurück: Alle verbleibenden Bildungseinrichtungen dürfen ihren Betrieb wieder aufnehmen, ebenso Schwimmbäder, Zoos, Botanische Gärten, Theater, Kinos, Restaurants, Bars, Bergbahnen. Erlaubt sind neu Veranstaltungen bis zu 300 Personen.

30. Mai 2020: Gruppen von bis zu 30 Personen

Der Bundesrat hebt die Regel auf, dass sich höchstens fünf Personen versammeln dürfen. Erlaubt sind neu Versammlungen von bis zu 30 Personen. Der Lockerungsschritt ist für die Polizei eine Herausforderung, weil sich angesichts des frühsommerlich warmen Wetters vielerorts weit grössere Gruppen versammeln. Zudem kommt es in vielen Städten zu grossen politischen Demonstrationen. So versammeln sich in Basel und Zürich Tausende an Antirassismus-Kundgebungen.

11. Mai 2020: Die Schule geht auf

Ein wichtiger Schritt aus dem Lockdown: Die obligatorischen Schulen nehmen ihren regulären Betrieb wieder auf, der öffentliche Verkehr verdichtet seinen Fahrplan wieder, in Restaurants dürfen zunächst Gruppen von maximal vier Personen an einem Tisch bewirtet werden. Zudem öffnet der komplette Detailhandel wieder. Schrittweise gelockert werden die Einreisebestimmungen.

27. April 2020: Erste Lockerungen nach dem Lockdown

Unter Einhaltung von Schutzvorkehrungen wieder möglich: der Besuch beim Coiffeur, ambulante Behandlungen in Spitälern und Arztpraxen, Beerdigungen im grösseren Kreis. Wieder geöffnet sind zudem Gärtnereien, Blumenläden und Baumärkte. Öffnen dürfen auch Kosmetik- und Massagesalons.

Die Ereignisse von Januar bis März 2020

Eine von Swissinfo-Redaktor Renat Küenzi verfasste Chronologie der Ereignisse beim Ausbruch der Pandemie in der Schweiz ist in der «Schweizer Revue» Ausgabe 3/2020 zu finden. Swissinfo (www.swissinfo.ch) führt auch ein laufend aktualisiertes, mehrsprachiges und auf die Fünfte Schweiz zugeschnittenes Dossier zur Corona-Pandemie: ogy.de/corona-swissinfo

Das müssen sie wissen

Kampf gegen das Corona-Virus: Das müssen Sie wissen

Abstand halten, Hände waschen, Masken tragen, Tests und Tracing: Das Bundesamt für Gesundheit aktualisiert laufend die in der Schweiz geltenden Präventionsmassnahmen. Mehr Infos: ogy.de/corona-bag

Blockiert im Ausland? Das Aussendepartement unterstützt im Ausland blockierte Schweizerinnen und Schweizer bei der Rückreise. Mehr Infos: ogy.de/corona-eda

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Kommentare :

  • user
    Ernst Ruetimann, Trang, Thailand 18.10.2020 um 16:08
    Wie man es macht , ist es verkehrt! Hier in Thailand, wo auch der erste Infizierte ausserhalb Chinas gemeldet werden musste und in den Monaten vor dem absoluten Lockdown 100'000 chinesische Gäste - auch aus Wuhan - das Königreich Thailand besuchten, gibt es bis heute 59 Tote und 3679 Corvid-19-Fälle. Im März wurden die Grenzen geschlossen, die allgemeine Maskenpflicht eingeführt, Restaurants und Bars zugemacht, Alkoholverbot ausgesprochen, Ausgangsverbote erlassen. Aber zu was für einen Preis! Millionen sind nun arbeitslos, viele Hotels, Restaurants und andere Geschäfte, welche vom Tourismus lebten, haben für immer dichtgemacht. Thai Airways, vorher schon angeschlagen, ist nun am Rande des Konkurses.
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