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Alexandre Fischer

09.04.2021 – EVA HIRSCHI

Es ist seine Wut, die Alexandre Fischer bekannt gemacht hat: Mit «Raisins de la colère», Früchte des Zorns, gründete der 37-jährige Winzer aus dem waadtländischen Yens-sur-Morges 2019 eine Protestbewegung und wurde zu deren lautester Stimme. Die Gruppe aus rund 400 Weinbauern aus der Romandie und dem Tessin demonstrierte vor dem Bundeshaus, sprach bei Wirtschaftsminister und ex-Winzer Guy Parmelin vor, schlug auf Social Media Alarm. Der Grund für den Zorn: Trotz Rekordernten bleiben sie auf ihrem Wein sitzen. Fischer, aufgewachsen in einer Weinbaufamilie, arbeitet als Kelterer und kennt die Probleme der Branche: Hiesiger Wein hat einen Marktanteil von nur 37 Prozent, gegen den Billigwein aus dem Ausland könnten einheimische Produzenten nicht mithalten, klagt er. Die Corona-Pandemie habe durch die geschlossenen Restaurants und fehlenden Kongresse das Fass zum Überlaufen gebracht. Mit «Raisins de la colère» fordert Fischer deshalb Massnahmen vom Staat, etwa (wenig realistische) Importbegrenzungen oder eine (kaum realistischere) Beschränkung des Einkaufstourismus in den Nachbarländern. Aber auch eine Absatzförderung oder strengere Auflagen für ausländische Bioweine werden vorgeschlagen. In Bundesbern kommt das Thema regelmässig auf den Tisch, bislang hatte jedoch keine Motion zur Rettung der Weinbauern Erfolg. Deshalb protestieren diese weiter. Die Wut habe sich inzwischen etwas gelegt, sagt Fischer: «Jetzt wollen wir konstruktiv sein.» Eine Initiative solls richten. Gut möglich, dass die Idee beim Volk Unterstützung finden wird. Aushängeschild Fischer jedenfalls wurde von der Leserschaft der Zeitung «24 Heures» schon mal zur Person des Jahres 2020 gewählt.

Vertiefender Beitrag von Eva Hirschi auf Swissinfo zur Lage der Westschweizer Winzer: Deutsch | Französisch

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