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  • Politik

Ylfete Fanaj, eine Luzerner Pionierin

11.08.2023

Als Ylfete Fanaj Mitte Mai die Wahl in die Luzerner Kantonsregierung schaffte, war das mehrfach bemerkenswert. Mit der 41-jährigen Stadtluzernerin kehrte die Sozialdemokratische Partei nach mehreren Jahren Unterbruch in die bis dahin rein bürgerliche – und rein männliche – Exekutive zurück. Und: Ylfete Fanaj ist schweizweit die erste Regierungsrätin mit kosovarischen Wurzeln. Kosovarinnen und Kosovaren, vor allem albanischsprachige, gehören zu den grössten Einwanderungsgruppen hierzulande. Fanaj, geboren in Prizren, kam Anfang der 1990er-Jahre als neunjähriges Kind und Tochter eines Saisonarbeiters in die Schweiz. Die Familie lebte in der luzernischen Kleinstadt Sursee. Diese sei lange ihre Heimat gewesen und habe sie geprägt, so Fanaj.

Ylfete Fanaj ist die erste Schweizer Politikerin mit kosovarischen Wurzeln, die den Sprung in eine Kantonsregierung schaffte. Foto Keystone

In Sursee wurde sie mit zwanzig eingebürgert. Eine kaufmännische Lehrstelle hatte die gute Sekundarschülerin erst nach 200 Absagen erhalten – eine Erfahrung, die sie mit anderen vom Balkan stammenden Jugendlichen teilte. Doch die leistungswillige junge Frau absolvierte die Berufsmatur und studierte Soziale Arbeit. Beruflich wurde sie Integrationsbeauftragte des Kantons Nidwalden. Ihre politische Laufbahn in Luzern führte Ylfete Fanaj klassisch-schweizerisch von unten nach oben: Stadtparlament, Kantonsparlament, dort Fraktionschefin, dann Ratspräsidentin. Nun regiert sie den Kanton Luzern mit, der als konservativ gilt. Das stiess auf breite Beachtung, in der Schweiz wie auch in Kosovo. «Wandel ist möglich», stellte Fanaj selber fest. Obwohl Pionierin, wehrte sich die Mutter eines kleinen Sohns aber dagegen, ihre Wahl als Besonderheit zu sehen. Vielmehr sei die Luzerner Kantonsregierung jetzt «ein Abbild der vielfältigen Gesellschaft», betonte sie.

SUSANNE WENGER

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