

- Puzzle
Charles-Antoine Albisetti, Frankreich
18.07.2025
Die Fünfte Schweiz ist ein buntes, vielfältiges, vielsprachiges Puzzle aus weit über 800 000 Teilen.
Das heutige Puzzleteilchen legt ...
… Charles-Antoine Albisetti, 17, Student, Frankreich, von klein auf leidenschaftlich an Politik interessiert.

Foto ZVG
Von welchem Ort oder Land sagst du: Da bin ich daheim?
Das Gefühl, daheim zu sein, verspüre ich in zwei Ländern: zunächst einmal natürlich in Frankreich, wo ich aufgewachsen und zur Schule gegangen bin. Das Land hat mich mit seinem kulturellen Reichtum tief geprägt. Frankreich ist die Wiege meiner Kindheit und Jugend – ein Land, das mir unglaublich viele Möglichkeiten und Erinnerungen geschenkt hat. Aber auch die Schweiz nimmt einen besonderen Platz in meinem Herzen ein. Sie ist für mich nah und fern zugleich. Nah ist sie aus geografischer Sicht, aber auch wegen meiner familiären Bindungen, fern aufgrund ihrer ganz eigenen Kultur. Ich interessiere mich sehr für Politik. Deshalb fallen mir oft die Unterschiede zwischen beiden Ländern auf, vor allem in ihrer Kompromissbereitschaft und ihrer politischen Kultur. Diese Kontraste bereichern meine Perspektive, und gerade dadurch lerne ich die Vielfalt meiner französisch-schweizerischen Herkunft wirklich zu schätzen.
Du und die Schweiz: Wie ist da derzeit der Beziehungsstatus?
Meine Beziehung zur Schweiz ist sowohl emotionaler als auch kultureller Natur. Ich reise regelmässig dorthin, um Ferien zu machen oder meine Familie zu besuchen. Dadurch kann ich eine starke Bindung zum Land selbst aufrechterhalten.
Bei welchen Gelegenheiten verstehst du die Schweiz nicht?
Es gibt durchaus Momente, in denen ich die Schweiz nicht ganz verstehe, vor allem wenn, es um bestimmte politische Entscheidungen oder die kulturellen Besonderheiten einzelner Regionen geht. So überraschen mich zum Beispiel manchmal die Unterschiede in den Bildungssystemen oder in der Verwaltungspraxis.

Wann wünscht du dir, dass dein Wohnland ein wenig schweizerischer wäre?
Mitunter würde ich mir wünschen, dass Frankreich sich ein Beispiel an der Schweiz nehmen würde, vor allem im Bereich der direkten Demokratie und der Bürgerbeteiligung. Die Schweiz ist für ihr System der Volksabstimmungen und Volksinitiativen bekannt. Es ermöglicht den Bürgerinnen und Bürgern eine aktive Beteiligung an politischen Entscheidungen. In Frankreich würde ich gerne ebenfalls eine stärkere Bürgerbeteiligung sehen, ebenso wie eine bessere Abfallwirtschaft und eine grössere Wertschätzung der Natur, wie es oft in der Schweiz der Fall ist.
Welche Entwicklungen in der Schweiz verfolgst du erfreut?
Mit grosser Freude verfolge ich die Entwicklungen im Bereich Nachhaltigkeit und Innovation. Besonders gut finde ich die Initiativen zur Reduktion des CO2-Fussabdrucks und zur Förderung erneuerbarer Energien in der Schweiz. Es freut mich auch, dass die Schweiz weiterhin eine aktive Rolle in der internationalen Diplomatie und als Vermittlerin spielt.
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