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Wetterextreme im Zeichen des Klimawandels

30.09.2021 – Theodora Peter

Der Sommer 2021 fiel in der Schweiz ins Wasser. Statt Sonne und Hitze gab es Hagel und Hochwasser. Mit dem Klimawandel werden solche Wetterextreme noch häufiger.

Während die Menschen in Südeuropa unter einer Hitzewelle litten, regnete es diesen Sommer in der Schweiz fast unaufhörlich. Die heftigen Niederschläge liessen Bäche, Flüsse und Seen über die Ufer treten. Feuerwehren und Zivilschützer waren im Dauereinsatz, schichteten Sandsäcke auf und errichteten Hochwassersperren, um das Schlimmste zu verhindern. Von einer Katastrophe wie in Deutsch­land und Belgien, wo die Sturzfluten ganze Täler verwüsteten und Hunderte von Todesopfern forderten, blieb die Schweiz im Juli verschont. Es blieb bei Sachschäden in der Höhe von mehreren Hundert Millionen Franken. Schwer getroffen wurde die Landwirtschaft: Auf den überschwemmten Feldern verfaulte das Gemüse. Hagelstürme verwüsteten innert weniger Stunden ganze Rebberge und Obstplantagen. Der einzige Vorteil des Dauerregens: er füllte vielerorts die Wasserspeicher wieder auf – unter anderem den 2020 noch völlig ausgetrockneten Lac de Brenets im Jura. Auch konnten sich die Wälder von den Folgen früherer Trockenperioden erholen.

Weltklimarat warnt

Ob Starkregen oder Hitzewellen: Solche Wetterextreme werden in Zukunft noch häufiger vorkommen und gar noch heftiger ausfallen. Dies zeigt der jüngste Bericht des Weltklimarates (IPCC), den die 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 66 Ländern – darunter der Schweiz – im August publizierten. Seit dem letzten Bericht von 2014 ist noch klarer geworden: Wir stecken mitten in der vom Menschen verursachten Klimaerwärmung, und diese beschleunigt sich weiter. Allein in den letzten sieben Jahren nahm die globale Temperatur um 0,2 Grad zu. Das tönt nicht nach viel, doch jeder Anstieg um ein Zehntelgrad sorgt rund um den Globus für noch mehr Wetterextreme. Die Schweiz ist besonders stark vom Klimawandel betroffen, nahmen die Temperaturen hierzulande doch fast doppelt so stark zu wie im globalen Mittel. Bereits 2018 hatten Forschende in den «Klimaszenarien für die Schweiz» im Detail aufgezeigt, welche Folgen ein ungebremster Klimawandel für das Land hat – eine davon sind häufigere und intensivere Starkniederschläge. Seit 1901 hat die Regenmenge bei solchen Extremereignissen in der Schweiz um 12 Prozent zugenommen. Der Grund: Wärmere Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen – pro Grad Celsius Erwärmung macht dies rund 6 bis 7 Prozent mehr Wasser aus.

CO2-Ausstoss muss sinken

Treiber der Klimaerwärmung sind bekanntlich die Treibhausgase. Gemäss IPCC-Bericht lag die CO2-Konzentration in der Atmosphäre im Jahr 2019 um 47 Prozent höher als zu Beginn der Industrialisierung – und höher als je zuvor in den letzten zwei Millionen Jahren. Die Forschenden warnen: Nur wenn der CO2-Ausstoss schon in den nächsten Jahren stark sinkt und bis 2050 netto null erreicht, könne die globale Erwärmung gemäss den Pariser Klimazielen unter zwei Grad beschränkt werden. Aber auch bei einer Erwärmung von «nur» 1,5 Grad sei mit häufigeren Starkniederschlägen und Hitzewellen «von bisher ungekanntem Ausmass» zu rechnen.

Wie ernst es der Weltgemeinschaft mit einem wirksamen Klimaschutz ist, zeigt sich bereits im November. Dann findet in Glasgow die nächste Uno-Klimakonferenz statt.

revue.link/klimaszenarien

www.ipcc.ch

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Kommentare :

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    Arye-Isaac Ophir, Israel 08.10.2021 um 14:54

    "KLIMAWANDEL" - kaum ausgesprochen und schon rauft man sich gegenseitig um das Besserwissen. Ist doch einfach lächerlich! Was hilft uns da schon das Besserwissen? Wissen wir doch alle, dass nach mathematischer Hochrechnung unser Erdenball in weiter Zukunft von der Sonne verschluckt werden wird - ergo ist es richtig, dass wir die Natur nicht beherrschen können. Was wir JA beherrschen könnten - wenn wir wollten - ist der Gebrauch unserer Intelligenz uns dahingehend anzupassen und dazu gehört nun mal eben auch die intellektuelle Wahrnehmung dessen was obiger Artikel in seiner wissenschaftlichen Perspektive darlegt. Was heute passiert, wurde schon vor 60 Jahren auf gleicher Gedankenbasis durch Wissenschaftler im Romgremium verkündet.

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    Rubi Tel Ari, Israel 07.10.2021 um 10:55

    Climate change is a problem, it was a problem and it will be a problem for the future, because we can not predict it! Humanity do have an influence over nature though not exactly measurable compared with all other natural variants. CO2 is not a pollutant - it is a natural component as Oxygen is, and it parallel to Oxygen as well because of Photosynthesis. The only certain fact is that we have an infinity capacity for Panic! "The world is coming to an end " is a phrase you will find all through human history. IPCC has never given an accurate prediction because no one can predict more than a week time at the currant technology. The best way we do cope with problems we cannot control is to adjust and continue to innovate - and that will enable us to control the damage and minimise the risk. This is our true goal and ability, Humanity greatness is the ability of several few individuals geniousity to solve natural problems. And it was always - private people who made the change- never an international political body.

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    Reto Derungs, Dominikanische Republik 05.10.2021 um 17:04

    Ja, gut, auf der einen Seite steht das, was der IPCC sagt, auf der anderen Seite die Fakten. So sagt der IPCC in seinem neuesten Bericht inhaltlich genau dasselbe wie 2014. Die Extremwetter nehmen zu und es kommt vermehrt zu Katastrophen. Derselbe IPCC behauptet ja auch, dass der Klimawandel seit etwa 1850 zu 100 % vom Menschen verursacht werde. Oder umgekehrt: Der IPCC behauptet, dass es keinen natürlichen Klimawandel gäbe. Nur die Fakten sagen etwas ganz anderes. Eine Studie der Universität Oxford von 2021, die in den Geophysical Resarch Letters veröffentliche wurde, zeigt, dass es in den letzten 50 Jahren zu einer Abnahmen der globalen Fluss-Hochwasser gekommen ist. Auch zeigt die Statistik der US-amerikanischen Hurricane-Behörde dass es weder zu mehr noch zu stärkeren Wirbelstürmen kam. Interessant ist ebenfalls, dass im Bericht "Klimaszenarie für die Schweiz CH2018" nachgelesen werden kann, dass bis 50 % der Klimaveränderung natürliche Ursachen haben könnte. Diese Aussage steht im krassen Widerspruch zur Aussage des IPCC. Es wäre aus meiner Sicht dringend angebracht, von einer alarmistischen Dauerpanikmache zu einer sachlichen, fundierten Diskussion zurückzufinden und die Energiewende als Generationenprojekt gemeinsam anzupacken. Dies unter dem Motto "Innovation" und nicht "Verzicht"......

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      Arye-Isaac Ophir, Israel 16.10.2021 um 13:06

      Bin mit Ihnen einig, dass nur eine sachlich fundierte Auseinandersetzung mit dem Problem uns den realen Standpunkt des Geschehens anschaulich verdeutlichen kann und dazu gehoert eben durchaus auch der obige Artikel als Teil unseres intellektuellen Verstaendnisvermoegens. "Panikmache?". In Anbetracht des Faktes, dass das Gesamtbild der Situation eindeutig darauf hinweist dass in Zukunft - wenn's so weiter geht - die Situation eintreten wird wo auch ueberzeugte Atheisten wieder Beten werden beinhaltet auch sachlicher weise den Begriff der Panik als menschlich berechtigt.

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    Daniel Roth, Paraguay 04.10.2021 um 22:27

    Mir scheint, die Schweizer Revue verkommt immer mehr zu einem Propagandablatt. Verleidelig...

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    Armin Heinzmann, Miami, USA 04.10.2021 um 06:23

    Immer die gleichen gebetsmühlenartigen Warnungen. Bitte ein bisschen sachlicher werden. Die meisten Wissenschaftler, die nicht direkt von Zahlungen der Regierungen abhängen, zeigen uns nämlich schon seit langem ein komplett anderes Bild. Tatsache ist, dass wir immer noch innerhalb der normalen Schwankungen der letzten 1 Mio Jahre sind (kann jeder nachschauen) und wir schon ca. 10x diese Temperaturen und Wasserstände hatten. Tritt also praktisch alle 100'000 Jahre auf - mit oder ohne Mensch. Auch ist in der Geschichte des Klimas immer zuerst die Temperatur angestiegen und nicht das CO2 - die CO2 Erhöhung kam immer erst danach - auch jetzt. Kann man schön im Eis in der Antarktis anschauen. Aber das will ja niemand hören - sonst gibt's keine Fördergelder mehr für die Panikmache mit der man schön die Steuern Jahr für Jahr erhöhen und sie dann sinnlos für Anderes verteilen kann. So funktioniert Sozialismus, aber nicht Demokratie und freie Wirtschaft und freie Meinungsäusserung. Wir müssen wieder zurück zur Vernunft und weg von elitärer Dauerpropaganda. Danke.

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      Esther Auf der Maur, Gold Coast, Australien 04.10.2021 um 21:29

      Lieber Armin, ich finde dasselbe. Ja, wir haben die Natur nicht unter Kontrolle. Und ich bin auch müde von der ganzen Dramatisierung wegen "Klima Wechsel", damit Regierungen uns mehr kontrollieren können. Wenn ich mich recht erinnere, sollten wir/der Planet Erde, schon lange total vernichtet sein, wenn die Prophezeiungen von vor zwanzig oder dreissig Jahren her wahr gewesen wären. Ja, das Wetter spielt schon oft verrückt, und mehr und mehr, und nicht wie wir das gerne hätten. Und ja sicher, auch sind Industrien da, die schon eher unverantwortlich sind mit ihren Emissionen, leider. Es gibt aber so viel anders das total schief geht, und wir akzeptieren das - das ist halt 'normal'; zum Beispiel in jedem Arbeitsplatz ist Bullying und Stress, anstatt liebevolle Zusammenarbeit, Familienleben ist super strapaziert, da wir vergessen haben, liebevoll und offen und ehrlich miteinander zu leben. Beziehungen sind zur Wegwerfware geworden, Kindsmissbrauch und Kinder-Sklavenhandel sind weltweit ein super Geschäft..... Niemand lebt mit Vitalität und Gesundheit - die ganze Menschheit ist immer mehr und mehr krank? Warum? Kann es sein weil wir nicht in Harmonie miteinander leben? Danke.

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      Michèle Wolf, Köln, Deutschland 06.10.2021 um 18:44
      Wenn man das so betrachtet, dann kann man nur feststellen, dass der Mensch in diesem erdzeitlichen Betrachtungsraum eine Anomalie darstellt und daher auch wieder bald verschwindet.
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