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Leserbriefe

25.11.2020

Der Schweizer «Kolonialismus ohne Kolonien»

Viele international agierende Schweizer Konzerne sind bis heute an der Ausbeutung des Südens beteiligt. Der Glaube, dass die Schweiz nur durch eigene harte Arbeit zu einem der reichsten Länder geworden ist, ist absurd. Auch hat der Kolonialismus nie aufgehört. Wir haben nur die weissen Ausbeuter mit landeseigenen und uns genehmen ersetzt. Diese halten wir mit Geld und Waffen auf ihren Posten.

ERICH GAMBA, BOAC, PHILIPPINEN

Es ist schon erstaunlich, wie aus dem Umstand, dass ein paar Schweizer von Kolonialismus und Sklaverei profitiert haben, nun eine Kollektivschuld der Schweiz abgeleitet wird und diese Schuld nun bezahlt werden soll von Nachfahren, die damit nichts zu tun haben. Und auch die Empfänger sind nicht mit den damaligen Opfern identisch. Mit wirklicher Moral hat das nichts zu tun.

MARKUS ZEHNDER, LOS ANGELES, USA

Geschichte ist die Betrachtung der Vergangenheit. Was damals geschah, galt in jener Epoche als normal, wäre aber unter Umständen heute nicht mehr akzeptabel. Der Versuch, die Massstäbe der Vergangenheit auf die Gegenwart anzuwenden, ist als Vergleich nicht zulässig. Ja, die Geschehnisse der Vergangenheit sind aus unserer Sicht falsch, aber damals wurden sie akzeptiert. Tragen wir die Schuld für das, was unsere Vorfahren getan haben? Natürlich nicht, und das würde auch kein Gericht der Welt so sehen. Solange wir so leben, dass wir stolz auf uns sein können, niemandem schaden und keine Gesetze brechen, ist es ein gutes Leben. Wer weiss, wie man in Zukunft über uns urteilen wird?

NORMAN GERSHON, USA

Wir sollten uns mehr auf die Gegenwart konzentrieren. In welchem Mass profitiert der Westen – einschliesslich der Schweiz – heute von Sklaverei? Vergangenheit ist Vergangenheit; wir sollten daraus lernen und unser Handeln dem Heute anpassen. Aber tun wir das? Können wir uns unseren westlichen Lebensstil leisten oder leben wir auf Kosten anderer? Ich wage zu behaupten, dass Letzteres zutrifft, denn Sklaverei existiert nach wie vor. Vielleicht ist sie nicht so sichtbar wie damals – aber immer noch genauso grausam. Wir leben in einer komplizierten Welt, in der die Gier nach Macht und Geld der Menschlichkeit im Weg steht.

ERIK WAELCHLI, SOUTH BEND, USA

Statuen herunterreissen, weil das Wertesystem geändert hat? Geldmachen mit Sklavenhandel ist aus heutiger Sicht sicher verwerflich. Wer weiss: Vielleicht ist ein CEO-Gehalt, das hundertmal oder tausendmal höher ist als das Mindestgehalt, in ein paar Jahren auch verwerflich. Kurz: Eine heute heldenhafte Person ist morgen möglicherweise eine ausbeutende, kriminelle Person. Diese Werteverschiebung könnte uns alle treffen, auch mich und dich. Deshalb fände ich es bereichernder, wenn an jedem Monument die verschiedenen Perspektiven ergänzt werden. Man könnte für Monsieur De Pury eine Zusatztafel anbringen, wo neben seiner Grosszügigkeit auch die Quelle seines Vermögens erwähnt wird.

ANDRE BURKI, PERTH, AUSTRALIEN

5G entzweit die Schweiz

Der Mensch hat keine Ruhe, bevor nicht alles kaputt ist. Doch dann ist es zu spät. Der Klimawandel überrollt uns und bringt Probleme, die mit 5G nicht gelöst werden können. Wirklicher Fortschritt ist nur möglich, wenn der Mensch sich mehr nach innen statt nach aussen wendet. Doch wer will das hören? In der Stille liegt die Kraft zu neuen Ideen, nicht in noch mehr und immer noch mehr Informationen.

IRMA FURRER, BAYERN, DEUTSCHLAND

Leider fehlt mir im Artikel der «Schweizer Revue» ein Gesichtspunkt zu 5G: Huawei oder nicht! Im Gegensatz zu angelsächsischen Ländern scheint mir diese Diskussion in der Schweiz kaum geführt zu werden. Die doch beachtlichen Sicherheitsbedenken gegen einen Hersteller aus einem totalitären Staat scheinen mir doch teilweise berechtigt.

PATRIK SCHMUKI, DEUTSCHLAND

Aus meiner Sicht sind zwei Argumente wichtig. Erstens: Wer am meisten von 5G profitieren wird, sind die Grosskonzerne, die mehr Information über die Benutzer sammeln können. Zweitens: Wollen wir einem totalitären Staat, der Verträge bricht, unsere persönlichen Daten und alle unsere Interessen anvertrauen?

CORNELIA BAUMGARTNER, NEUSEELAND

La Brévine, Sibirien der Schweiz

Herzlichen Dank für diesen schönen Ausflug ins Sibirien der Schweiz. Ich wurde 1956 in der Nähe dieses Dorfes geboren, wo man damals noch die Milch vom Bauernhof in die Molkerei brachte – und zurück. Wegen der Bise und der Schneewehen hatte ich mich damals verlaufen, aber dank der Leitungsmasten fand ich den Weg wieder – meine Ohren waren eiskalt. Sie fielen zwar nie ab, aber wehe, ich hätte sie angefasst! Lange Jahre habe ich diese Kälte ausgehalten.

BERNARD COLOMB, PLAN TAWAN, THAiLAND

Danke für diesen malerischen Beitrag über La Brévine, wirklich herzerwärmend! Ich stamme aus Lausanne und lebe nunmehr seit 40 Jahren in Miami, aber mein Herz gehört immer noch dem Wald und unseren Bergen.

JEAN PERROD, MIAMI, USA

Ein sehr schöner Artikel! Vielen Dank für diesen Moment der Nostalgie.

DAISY BENTURQUI, FRANCE

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    Noël Tamini, Ethiopie 11.12.2020 At 11:12
    En décembre 1990, j'ai quitté la Suisse, sans jamais regarder en arrière, au contraire de la malheureuse femme de Loth. Tout d'abord pour un village du nord de la Roumanie, où j'ai ma maison. Mais, détestant le froid, d'octobre à avril je vis en Ethiopie, où j'ai choisi d'attendre que disparaisse le COVID-19.
    J'apprécie la lecture de la REVUE SUISSE, devenue depuis quelques années à peu près ma seule source d'information sur mon pays natal. Je commence toujours par lire le “Courrier des lecteurs". Merci pour cette liberté offerte à des Suisses de l'étranger désireux d'exprimer leur avis,
    surtout s'il n'est pas tout à fait celui de leurs compatriotes blottis au coeur des Alpes.
    J'aime l'histoire, la vraie, et plus encore la méconnue, voire cachée, ou, pis, travestie. Et parce que je vis à l'étranger, à une certaine distance de l'Helvétie,
    je voudrais parfois montrer du doigt de graves tares, voire des crimes, imputables à certains de nos ancêtres, proches ou lointains.
    Mais trop vieux pour avoir le goût de condamner, je préfère citer ce conseil d'Aragon: “Il faut voir les choses d'alors avec les yeux d'alors“. Et je me tais, plus proche de l'étranger en quête de dignité que d'un Helvète tracassé par la gestion de son superflu.
    Un jour, un ami suisse, économiste, ayant lu mes doléances au sujet de la Suisse des fanfarons et des privilégiés, m'écrivit: «D'accord. N'empêche qu'on vit bien...»
    Et je l'imaginai tirant sur ses bretelles. Quelle expression d'égoïsme pur et dur!
    Alors me revint en mémoire la parabole du riche, qui ne laisse au pauvre que les miettes. Et notre amitié s'évanouit. Et donc quel plaisir de parfois lire l'expression “une Suisse solidaire", qui me fait aimer quand même mon pays natal!
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    Kurt Stauffer, South Africa 30.11.2020 At 09:50
    Wir erhalten in Südafrika das Stimmaterial erst eine bis zwei Wochen nach der Abstimmung! Seit das E-Voting abgeschafft wurde, ist für uns als Auslandschweizer das Abstimmen in der Schweiz tot! Aber das haben wir schon wiederholt mittgeteilt! Anscheinend interessiert sich bei der zuständigen Behörde niemand dafür! Es ist doch nicht möglich das, dass e-Voting nicht mehr aktiviert werden kann!
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    Karin Kräuchi, Österreich, Graz 30.11.2020 At 09:32
    Ich hoffe sehr, dass die Schweiz nie der EU beitritt, es wäre der grösste Fehler ! Wir haben überhaupt nichts mehr zu sagen und bestimmen, dies macht die EU in Brüssel. Wie so oft, die unsinnigsten Gesetze, wo wir uns nur an den Kopf greifen. Ich lebe jetzt 20 Jahre in Österreich und bereue sehr, nicht retour in die Schweiz gegangen zu sein. Leider bin ich schon zu alt um nochmals zu zügeln. Dazu macht das Flüchtlingsproblem, welches durch Frau Merkel mit Ihrer Willkommenspolitik, uns sehr zu schaffen und der Flüchtlingsstrom nimmt leider kein Ende. Also liebe Schweizer/innen, bitte denkt nach, bevor Ihr für die EU schwärmt, Ihr verliert alles, speziell die " direkte Demokratie und normale Demokratie " besonders, Eure Eigenständigkeit !
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      Monique Porsperger, Belgique, Bruxelles 30.11.2020 At 15:43
      En réponse à Mme Karin Kräuchi, Graz
      A 10 ans j ai quitté Burgdorf pour Bruxelles. J ai étudié à Université Libre de Bruxelles. J ai travaillé dans le privé et, par concours j ai eu l honneur, en tant que Suisse, de pouvoir travailler à la Commission europeenne pendant plus de 30 ans pour mon plus grand bonheur. La Suisse qui reste dans mon coeur à cependant raté l occasion de participer à la construction de l Europe, de l intérieur. J ai vécu dans un cadre multiculturel (183 nationalisés différentes à Bruxelles) et eu des activités multilingues, variées, créatives et enrichissantes au sein de programmes internationaux qui m ont remplie de satisfacions et de plaisir.
      A 83 ans, j estime avoir eu de la chance de vivre la vie que j ai pu mener ici. J ai énormément appris et encore aujourd'hui mon enthousiasme, mon intérêt et ma curiosité pour d autres horizons existent toujours.
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      Arthur Meyer, Wien 04.12.2020 At 05:02
      Frau Kräuchi ist schlecht informiert: Gerade Österreich ist eines der Länder, das - besonders durch die so genannte Ost-Erweiterung - am meisten von der EU profitierte. Allfällige "Demokratie-Defizite" hierzulande sind nicht bei der EU, sondern in den meisten Fällen im eigenen Land und bei der eigenen Politik zu suchen.
      Der "Flüchtlingsstrom" nach Österreich ist übrigens nicht durch Frau Merkel gewachsen; er ist durch die Politik von Sebastian Kurz im Gegenteil drastisch zurück gegangen.
      Und was die "Eigenständigkeit" der Schweiz betrifft: Sie hat sich "in voraus eilendem Gehorsam" so mancher neuen EU-Bestimmung schneller gebeugt als die Österreicher, welche die Fristen meist voll ausgeschöpft haben.
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    Vincent Schweizer, Malaysia 27.11.2020 At 08:10
    Es ist die erklärte Praxis der AHV, die Rente ins Ausland in Fremdwährungen wie USD oder Euro auszurichten. Dies erfolgt ohne vorherige Information des Empfängers noch einer Abklärung der Notwendigkeit hierzu.
    Eine der Hauptattraktionen der AHV für den Auslandschweizer ist die Hoffnung, eines Tages eine Rente in CHF zu erhalten, ohne irgendwelche Wechselkursrisiken und -verluste. Die gegenwärtige Praxis macht dies zunichte; ein Schweizer Bürger, der ein Leben lang Schweizerfranken an eine schweizerische staatliche Institution eingezahlt hat wird schlussendlich mit USD oder Euro abgespeist; das Traurige daran ist, dass dies ohne zwingenden Grund geschieht und zu finanziellen Verlusten für den Empfänger führt.
    Während betroffene Ansässige im Euroraum oder den USA sich damit abfinden mögen, die Rente in der Landeswährung zu erhalten, führt es für alle in Ländern mit einer anderen Währung unweigerlich zu Verlusten. Der minimale Wechselverlauf wird sein CHF-USD-Lokale Währung; wie erwähnt, dies ohne zwingenden Grund denn z.B. in ganz SO-Asien, und ich nehme an in jedem Land mit einer einigermassen entwickelten Banken-Infrastruktur, werden sog. Fremdwährungskonti angeboten. Darauf können die hauptsächlichsten Währungen, d.h. auch CHF, ohne Konvertierung einbezahlt und für weitere Zahlungen benützt werden, ohne über die lokale Währung zu gehen. Für Zahlungen in der Schweiz könnte ich direkt CHF zurücktransferieren und nicht wie gegenwärtig gezwungenermassen über CHF-USD-CHF mit entsprechenden Verlusten, die bei ungünstigen Wechselkursschwankungen erheblich sein können.
    Ich bin der Ansicht, dass ich Anspruch auf eine Rente in CHF habe, wenn sich dies ohne besonderen Aufwand finanztechnisch bewerkstelligen lässt. Ich habe hier mit USD genau so wenig zu tun wie ein Rentner in der Schweiz.
    Die Problematik wurde schon im Parlament vorgebracht, leider mit zu wenig Nachdruck; die Rechtfertigung der gegenwärtigen Praxis in den Antworten des Bundesrats ist dermassen an den Haaren herangezogen und konstruiert, dass es es "embarrassing" ist (siehe Links); mit keinem Wort werden Fremdwährungskonti erwähnt. Dies lässt sich nur mit gezielter Missinformation oder schockierender Ignoranz erklären.
    Es würde zu weit führen hier in alle Einzelheiten zu gehen, doch ein Punkt der Antworten sei hervorgehoben: es wird offen gestanden dass der Dienst der zuständigen Bank für die Überweisung ins Ausland ein "Devisengeschäft" ist: kostenlos für die AHV, jedoch zu Lasten des Empfängers!
    Ich wandte mich mit dem Thema auch an das Sekretariat der ASO, die sich unverständlicherweise hinter den Bundesrat stellt; damit ist wohl kaum den Interessen der Auslandschweizer gedient. In einer Zeit, wo immer weniger Schweizer Banken eine Kontoführung für Auslandschweizer anbieten (meines wurde nach 50 Jahren bei der UBS gekündigt) und deren Eröffnung eine Reise in die Schweiz benötigt, ist die dargestellte Situation aktueller denn je.
    Es wäre eine sinnvolle Aufgabe für die ASO mit einer weltweiten Umfrage unter Auslandschweizern festzustellen wo keine Möglichkeit besteht CHF zu empfangen und die Gründe hierzu.
    Das Ergebnis davon könnte zur Revision dieser diskriminierenden Praxis dienen, die willkürlich, unnötig und ungerecht ist.

    https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20185337

    https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20184012
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