Daniel Tigges, Spanien

Wie und wann zeigst du im Alltag, dass du Schweizer bist?

Verlässlichkeit und Pünktlichkeit sind mir wichtig. Kurios ist, dass meine spanische Frau vorausplanender ist als ich, und in Sachen Pünktlichkeit mindestens Schweizer Standard erfüllt. Vermutlich hat das auch mitgespielt, dass wir ein Paar geworden sind.

Wie wirkt es sich für dich aus, mit mehr als einem Land verbunden zu sein?

Eine absolute Bereicherung, man kann sich das Gute aus jedem Land aussuchen. Früher hiess Ferien meist Mittelmeerländer. Heute verbringen wir unsere Ferien immer mehr in der Schweiz, um Freunde und Familie zu besuchen, die Landschaft und die angenehmeren sommerlichen Temperaturen zu geniessen.

Was vermisst du am meisten an respektive aus der Schweiz?

In der Schweiz ist das fantastisch: Ich schaue in die SBB-App (oder früher das Fahrplanbuch) und schon weiss ich wie ich von A nach B komme. In Spanien muss ich erst mal herausfinden, welcher Anbieter welche Teilstrecke meiner anzugehenden Reise abdeckt, geschweige denn wissen, wo ich ein Ticket dafür bekomme. Damals genoss ich es, ohne Auto wunderbar an jeden Ort der Schweiz zu reisen.

Pflegst du privat Kontakte zu anderen Auslandschweizerinnen und -schweizern?

Ich geniesse es total von Zeit zu Zeit schweizerdeutsch sprechen, und mich mit Landsleuten austauschen zu können, was ich in diversen Organisationen vor Ort und auch privat regelmässig mache.

Ist dein Familienalltag mehrsprachig?

Mehrsprachiger als mir manchmal lieb ist. Hier in Barcelona wachsen die Kinder ja zweisprachig auf, der Unterricht ist hauptsächlich auf Katalanisch. Mein grösserer Sohn ist sehr auf Katalanisch eingestellt, mein jüngerer mehr auf Spanisch, und ich versuche deutsch zu sprechen, also langweilig wird es uns selten.