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Das Gesundheitswesen der Schweiz droht selbst zum Pflegefall zu werden

30.09.2021 – EVELINE RUTZ

Die Bevölkerung der Schweiz altert, die Zahl komplexer Krankheitsfälle steigt. Das ist fürs hochstehende Schweizer Gesundheitswesen eine enorme Herausforderung. Verschärft wird sie durch den Mangel an gut ausgebildetem Personal: Jene, die pflegen, sind stark gefordert – und arbeiten immer häufiger am Limit.

Die Kosten steigen, Reformpläne scheitern und Fachkräfte fehlen: Im Schweizer Gesundheitswesen läuft einiges nicht gut. Das Pflegepersonal hat schon vor Corona Alarm geschlagen. Es klagt über schlechte Arbeitsbedingungen und fehlende Wertschätzung. Nach eineinhalb Jahren Pandemie ist es körperlich und emotional definitiv erschöpft (siehe auch «Schweizer Revue» 4/2021). Der Druck auf die Pflege steigt allerdings weiter, weil demografische und gesellschaftliche Entwicklungen die Situation stetig verschärfen. Gemäss Prognosen dürften bis 2030 rund 65 000 Pflegende fehlen. Personalverbände und Fachleute warnen vor einem Notstand. Die Volksinitiative «für eine starke Pflege» soll helfen, einen solchen abzuwenden. Am 28. November 2021 stimmt das Volk über diese Initiative ab.

Viele hängen den Beruf an den Nagel

In der Schweiz arbeiten rund 214 200 Personen im Pflegebereich. Die meisten sind in Spitälern (45 Prozent) und Pflegeheimen (41 Prozent) tätig. 14 Prozent sind bei Spitex-Organisationen angestellt. Und viele Pflegerinnen und Pfleger arbeiten Teilzeit. Ein 100-Prozent-Pensum sei kaum zu bewältigen, berichten sie. Das allgemeine Bild: Der Schichtbetrieb erschwert es, privaten Interessen und familiären Verpflichtungen nachzukommen; die Arbeit ist physisch und psychisch belastend; und der Spardruck im Gesundheitswesen führt dazu, dass Abteilungen minimal besetzt und zur Effizienz angehalten werden. Pflegende haben oft wenig Zeit, um auf individuelle Bedürfnisse einzugehen und mit Patienten über scheinbar Nebensächliches zu plaudern. Sie leiden darunter, dass sie ihren Beruf nicht so ausüben können, wie sie es angemessen fänden. Viele steigen daher vorzeitig aus. Ein Drittel jener, die sich vom Pflegeberuf abwenden, ist noch nicht einmal 35 Jahre alt.

Zugewanderte füllen Lücken

Im Pflegebereich sind in der Schweiz so viele Stellen ausgeschrieben wie noch nie. Personalverantwortliche haben Mühe, sie zu besetzen. Sie suchen deshalb die Fachkräfte häufig im Ausland. Von der Ärzteschaft des Ostschweizer Kinderspitals beispielsweise haben 42 Prozent einen Schweizer, 36 Prozent einen deutschen und 8 Prozent einen österreichischen Pass. Das diplomierte Pflegepersonal besteht hingegen zu 86 Prozent aus Mitarbeitenden aus dem Inland. Die Universitätsspitäler Zürich und Lausanne hingegen setzen im Pflegebereich deutlich stärker auf ausländische Arbeitnehmende, zu rund 60 respektive 50 Prozent. Auch Privathaushalte engagieren vermehrt Pflegerinnen aus Deutschland und Osteuropa. Diese Frauen stehen fast rund um die Uhr im Einsatz, verdienen vergleichsweise wenig und reisen nach ein paar Monaten in ihre Heimat zurück.

Der Weg, die Lücken im Personalbestand mit Fachkräften aus dem Ausland zu füllen, ist aus ethischen Gründen problematisch: Die Schweiz zählt auf Menschen, welche in anderen Staaten ausgebildet wurden – und dort fehlen. In Zukunft dürfte die Rekrutierung im Ausland schwieriger werden. Die Herkunftsländer bemühen sich nämlich verstärkt darum, ihre Fachleute zu behalten. Gleichzeitig wird in der Schweiz der Personalbedarf weiter deutlich ansteigen, unter anderem wegen der Alterung der Gesellschaft.

Viel Wissen, wenig Autonomie

Gemessen an der Anzahl der Pflegekräfte pro 1000 Einwohner steht die Schweiz im Vergleich mit anderen Ländern gut da. Daraus auf eine vergleichsweise komfortable Situation des Berufsstands zu schliessen, sei aber falsch, sagt Rebecca Spirig, Professorin am Institut für Pflegewissenschaft der Universität Basel: «Entscheidend ist, wer alles mitgezählt wird und wie die Personen eingesetzt werden.» In Deutschland beispielsweise ist die Wundversorgung erst vor wenigen Jahren der Pflege übergeben worden. In der Schweiz gehört es zur Grundausbildung, Injektionen zu verabreichen und Infusionen zu legen. In den USA sind sogenannte «Nurse practitioners» für die Erstversorgung der breiten Bevölkerung zuständig. Und in Holland hat sich das Modell «Buurtzorg» (Nachbarschaftshilfe) mit Pflege-Teams etabliert, die sich weitgehend selbst organisieren: Sie beraten, entscheiden, behandeln, koordinieren und ziehen bei Bedarf weitere Fachleute hinzu.

«Die Pflegenden haben viel Wissen, können aber wenig selbst entscheiden.»

Rebecca Spirig

Professorin am Institut für Pflegewissenschaft der Universität Basel

Ärzte haben eine starke Rolle

«Die Schweiz ist keine Vorreiterin», sagt Rebecca Spirig. Ihr Pflegesystem orientiere sich stark an der ärztlichen Expertise: «Die Pflegenden haben viel Wissen, können aber wenig selbst entscheiden.» Tatsächlich braucht es selbst für niederschwellige Massnahmen wie das Tragen von Kompressionsstrümpfen eine ärztliche Verordnung. Dazu kommt eine gewisse Unübersichtlichkeit: Wer Pflege benötigt und in den eigenen vier Wänden lebt, hat meist mit mehreren Leistungserbringern zu tun. Spitex-Mitarbeitende helfen bei der täglichen Körperhygiene, wechseln Verbände und versorgen Wunden; Ärztinnen und Ärzte stellen Diagnosen, behandeln und verordnen Therapien; Fachleute der Physio- und der Ergotherapie führen diese durch. «In der ambulanten Versorgung fehlen einheitliche Strukturen und Prozesse», sagt Ursula Meidert von der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW). Absprachen sind oft ungenügend. Das kann zu Doppelspurigkeiten, Lücken und Fehlbehandlungen führen.

Qualität unterscheidet sich stark

Das Schweizer Gesundheitswesen ist – wie viele andere Bereiche des Alltags auch – föderal organisiert. Der Bund gibt Leitlinien vor. Die Umsetzung liegt bei den Kantonen, welche wiederum gewisse Aufgaben an die Gemeinden delegieren. Diese verantworten teilweise die Langzeitpflege und die ambulante Versorgung älterer Menschen. Welche medizinischen und sozialen Dienste an einem Ort vorhanden sind und wie gut diese zusammenarbeiten, ist daher sehr unterschiedlich.

Bestrebungen, die Grundversorgung vernetzter und effizienter zu gestalten, gibt es durchaus. Gerade im ländlichen Raum sind Gemeinschaftspraxen entstanden, in denen verschiedene Berufsgruppen kooperieren. Auch Modelle mit starken Spitex-Organisationen und fliessenden Übergängen zur stationären Pflege existieren. Sie werden zum Teil von der öffentlichen Hand unterstützt. «Wir haben gute Beispiele evaluiert», betont Pflegewissenschaftlerin Rebecca Spirig. Doch es fehle am politischen Willen, diese voranzutreiben und schweizweit umzusetzen. ZHAW-Forscherin Ursula Meidert teilt diesen Eindruck: «Viele Behörden handeln erst, wenn es nicht mehr anders geht.»

Akteure verfolgen eigene Interessen

Die Komplexität des Systems erschwert es, Zusammenhänge zu erkennen und auf eine längere Sicht grundlegende Reformen anzustossen. Die nationale Politik wirkt wenig entscheidungsfreudig: Sie verliert sich häufig in Grundsatzdebatten und ist kaum zu Kompromissen fähig. Ideen für Verbesserungen scheitern vielfach bereits in den eidgenössischen Räten, wo gewichtige Akteure – darunter die Ärzteschaft, die Krankenkassen und die Pharmaindustrie – Einfluss nehmen. Aber auch das Stimmvolk beurteilt Reformpläne oft kritisch. 2012 lehnte es zum Beispiel eine Vorlage ab, welche die Koordination und die Qualität der Grundversorgung verbessern wollte.

Die Gegner von innovativen Konzepten warnen jeweils vor höheren Ausgaben und sprechen damit eine weit verbreitete Sorge an. Studien weisen allerdings darauf hin, dass einheitliche Strukturen und effiziente Abläufe kostensenkend wirken. Arbeiten die verschiedenen Berufsgruppen besser zusammen, sind die Angestellten zudem zufriedener und bleiben dem Gesundheitswesen länger erhalten. Rebecca Spirig, die selber dem Initiativkomitee angehört, erhofft sich von der Pflegeinitiative auch einen Impuls für eine verstärkte Kooperation: «Ein Ja würde nicht nur in der Pflege, sondern im Gesundheitswesen als Ganzes Reformen anstossen.»

Die Bevölkerung zahlt viel

Die Gesundheitskosten in der Schweiz sind hoch und werden zu einem grossen Teil von den Betroffenen getragen. 2018 beliefen sich die Ausgaben auf 798 Franken pro Person und Monat. Die Haushalte mussten 63 Prozent dieser Kosten übernehmen. Knapp die Hälfte davon waren durch die obligatorischen Kranken­versicherungs­prämien abgedeckt. Der Staat kam für rund 30 Prozent der Gesamtkosten auf, wie das Bundesamt für Statistik festhält. Der Anteil der Gesundheitskosten am Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg in den letzten Jahrzehnten signifikant: Mit 11,2 Prozent wies die Schweiz 2018 einen der höchsten Werte in Europa auf. Deutlich an der Spitze lagen mit 16,9 Prozent die USA, gefolgt von Deutschland (11,5 Prozent) und Frankreich (11,3 Prozent). Spanien lag bei 9,0 und Irland bei 6,9 Prozent. Dass in der Schweiz die Aufwände zunehmen, bereitet vielen Menschen Sorgen: Die Gesundheitskosten belegen im Schweizer «Sorgenbarometer» jeweils einen Spitzenplatz. Am meisten Geld wird in der Schweiz übrigens für Spitalaufenthalte, am wenigsten für Prävention ausgegeben.

Was Pflegende Tag und Nacht leisten, ist der Bevölkerung spätestens im Laufe der Corona-Pandemie bewusster geworden. Die Volksinitiative «Für eine starke Pflege» will ihnen den Rücken stärken. Das Stimmvolk entscheidet am 28. November.© iStockphoto

Rezepte, um den Notstand abzuwenden

Das Pflegepersonal kämpft seit Jahren für bessere Arbeitsbedingungen, mehr Anerkennung und Autonomie. An der Urne will der Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner (SBK) nun endlich Verbesserungen erreichen. «Das Gesundheitswesen wird selbst zum Pflegefall, wenn der Beruf nicht attraktiver gemacht wird», sagt SBK-Geschäftsführerin Yvonne Ribi. Die Initiantinnen und Initianten fordern mehr Investitionen in die Aus- und Weiterbildung. Damit die Zahl an diplomierten Berufseinsteigerinnen rasch steigt, soll etwa der Ausbildungslohn erhöht werden.

Das Volksbegehren verlangt zudem, dass pro Schicht mehr Personen eingesetzt werden. Damit sollen Qualität und Patientensicherheit gewährleistet werden. Die Dienstpläne und Arbeitszeiten sollen familienfreundlicher werden. Pflegende sollen künftig eigenständiger arbeiten: Sie sollen gewisse Leistungen in eigener Kompetenz verordnen, durchführen und abrechnen können. «Ihnen mehr Verantwortung zu geben, entlastet wiederum die Ärzteschaft», sagt dazu die Pflegewissenschaftlerin – und Initiativkomitee-Mitglied – Rebecca Spirig.

Gegenvorschlag: Ausbildungsoffensive

Die Anliegen des Pflegepersonals stossen in der Politik auf Verständnis. Das nationale Parlament hat einen Gegenvorschlag verabschiedet und unter anderem eine Ausbildungsoffensive beschlossen. Diese Offensive soll mit fast 500 Millionen Franken aus der Bundeskasse unterstützt werden. Die Kantone sollen ebenso viel Geld zur Verfügung stellen. Dem Initiativkomitee geht der Gegenvorschlag zu wenig weit. Es vermisst Massnahmen, die dazu führen, dass Pflegende ihren Beruf zufriedener und länger ausüben. Auch seine Forderung nach einem höheren Personalschlüssel sieht es nicht erfüllt. Am 28. November wird daher das Stimmvolk das letzte Wort haben.

Der Bundesrat und die Mehrheit des Nationalrats und Ständerats sind gegen die Initiative. Sie lehnen es ab, der Berufsgruppe in der Verfassung eine Sonderstellung einzuräumen. Die Krankenkassen zählen ebenfalls zum Nein-Lager. Sie stören sich daran, dass es Pflegenden ermöglicht werden soll, gewisse Leistungen selbst anzuordnen. Sie warnen, dass dies zu mehr Behandlungen und zusätzlichen Kosten führen werde. Das Gegenteil werde der Fall sein, entgegnen Befürworterinnen und Befürworter. Es spare Zeit und Geld, dass in Zukunft weniger häufig eine ärztliche Unterschrift nötig sein werde.

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    Danny Saner, London, United Kingdom 20.11.2021 At 09:38

    All you people think of is money...what the fuck do I care what the cost will be? You should have been adapting to the changing times and stay abreast of developments.Instead you where sleeping on the job and missed warnings that things could not stay as they were. And now you're whineing and scraping and saying it's because of the ageing population... so what's your plan now? Cart everybody off to concentration camps, beacuse they're older than 65 and entitled to a pension they've worked for all their lives? As usual this is gonna be talked about and analyzed and talked about again and nothing happens.


    (...)


    The final paragraph of this text has meanwhile been deleted by the editorial team.

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    Roland Peccoud 19.11.2021 At 19:38
    En ce qui concerne le système HUG, à Genève, les plaintes que j'entends des infirmiers.ères visent le manque de personnel, la restriction de l'autonomie, notamment dans l'achat du matériel infirmier, et surtout une hiérarchie commerciale qui peut être une entrave au bon fonctionnement du travail hospitalier.
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    Osatohanmwen Okungbowa, Edo State, Nigeria 25.10.2021 At 20:44

    My comment is that, why not look for workers in other country like Nigeria and other Africa country.

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    Teresa Huser-Arnal 17.10.2021 At 16:42

    Bonjour


    Très bon analyse du système de santé suisse en relation a la profession d’infirmière -er. Merci.


    Votons OUI à l’Initiative sur les Soins Infirmiers le 28 novembre

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    Henk Masselink, Niederlande 11.10.2021 At 16:23
    Es gibt eine Lösung für die Probleme im Gesundheitswesen, und nicht nur für die Schweiz. Dazu noch die Bemerkung, dass nicht nur die Veralterung der Bevölkerung verantwortlich ist. Die medizinische Möglichkeiten sind in unserem Weltteil fast unbeschränkt. Deshalb muss man den Mut haben, Grenzen zu stellen. Die meisten individuellen Kosten entstehen im letzten Lebensjahr eines Menschen und das Resultat der Behandlungen ist meistens nicht erfreulich, sondern eine Verlängerung des Leidens. Die Länge des Lebens und nicht die Qualität ist bei den Behandlungen im allgemeinen zielführend. In den Niederlanden ist dazu noch ein wahnsinniges und zeitverschlingendes Kontrollsystem entstanden, wobei das Pflegepersonal fast jede Minute schriftlich rechtfertigen muss. Kontrollsucht wird von Mistrauen verursacht! Wie einfach die Lösung sein kann: würdige, stimuliere, vertraue, sei ehrlich gegenüber einander – auch gegenüber den Patienten.
    Das Arbeitsfeld mit seinem Fachwissen und Erfahrung weiß schon wie man die Probleme lösen könnte, aber die Entscheidungen muss die Politik treffen. Da fehlt es an Mut, da man natürlich keine unpopulären Maßnahmen ergreifen will. Siehe da der entstandene Spagat, der unsere Staaten lähmt. Mehr Personal ist keine Lösung wenn nicht die Ursache erkannt wird. Henk Masselink, pensionierter Hausarzt
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    Verônica Böhme, Brésil 08.10.2021 At 14:34

    Cela montre encore que des pensées "je ne veux pas faire et je jete pour autre personne le faire" comme système de pensée mondial: ne peux pas marcher. Il faut une reéducation que "il y a travail jour au jour dans une maison et des garçons - riches et pauvres - ont besoin faire cela" aussi comme s'occuper des enfants, apprendre des petits à soigner des gens malades et agées. Révolution Rose pour une nouvelle Civlisation, Civilisation Respectueuse. Jeter la charge de soin des personnes seulement pour une métier, un groupe de personnes, c'est vraiment malade.

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      Arye-Isaac Ophir, Israel 09.10.2021 At 10:35

      In Sache dringendem Umdenken individueller Wertskala in der heutigen Gesellschaft bin ich ganz Ihrer Meinung. Aber in Sache Pflegeleistung? Die heutige Familienstruktur ist eine zerrissene, beide Elternteile arbeiten, die Jungen suchen ihren eigenen unabhängigen Weg in die Zukunft anderswo. Wir leben nicht mehr in einer generationenumspannenden Grossfamilie auf einem Hof.

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    Arye-Isaac Ophir / Israel 05.10.2021 At 08:48

    In Kürze gesagt: GRAUSAM ABER WAHR ! Das öffentliche Gesundheitswesen in der Schweiz ist seit Jahren ein profilierter Requiemkomponist. Da ist wirklich etwas Grundsätzliches oberfaul weil es gibt wirklich keinen Sinn, ausser dem des totalen Chaos bezüglich Administration und Politik. Ich bezahle hier in Israel umgerechnet an die 20 Sfr. pro Monat - und da ist alles inbegriffen, was Spitalaufenthalt, ärztliche Betreuung und medizinische Eingriffe anbelangt inklusive ärztlicher Betreuung auch im Alltag nach der Spitalentlassung.

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      Kathi Dori, Israel 17.10.2021 At 15:45

      Lieber Arie-Isaac, mit den umgerechnet 20.- sFr. gibt es nur eine Grundbehandlung, ohne Zusatzversicherung bezahlt man viele Untersuchungen selber ( z.B. in der Schwangerschaft ). Die Wartezeiten fuer Spezialisten sind viel zu lang ( z.B. Plegehilfe zuhause nach Operation: 1 Monat, Logopaedie fuer Kinder: 8 Mte.....). Altenheimplaetze sind unbezahlbar.


      Auch in Israel sind die Pflegenden unterbezahlt, die Stellenberechnuing ist auf dem Stand von vor 30 Jahren geblieben.


      Bin jetzt , nach ueber 40 Jahren im Beruf, pensioniert worden, und bluehe ploetzlich auf.

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    Silvia Luescher, Canada 05.10.2021 At 00:31

    Unser Gesundheitswesen ist in der selben Situation, die Bevölkerung will die beste Pflege ohne mehr zu bezahlen.

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    Önder Erdoğan,Yavruturna Çorum Türkei 04.10.2021 At 21:36

    Moderne Industrieländer leben in der Gegenwart und planen für die Zukunft, ich denke das wird für die Schweiz kein Problem sein.

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    Paolo Indiano, Deutschland 04.10.2021 At 12:00

    Meine Tochter macht derzeit eine Ausbildung als Pflegefachfrau in Deutschland. Nach dem 1. Ausbildungsjahr hat sich schnell gemerkt, welche aussergewöhnliche Belastung auf dem Pflegepersonal im Krankenhaus lastet. Es ist deswegen längst fällig, dass diese Berufsgruppe und ihre Leistungen nicht nur mit lautem Applaus aber mit mehr Geld anerkannt wird. Ich werde auch die Initiative ohne Wenn und Aber unterstützen. Sonst werden die Pfleger noch kranker als die Gepflegten... Dann gibt es auch keine Pfleger mehr und nur Ungepflegte...

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      Arye-Isaac Ophir, Israel 06.10.2021 At 08:50

      Das haben Sie ganz richtig erkannt. Diese verfahrene und total ungerechte Situation beruht zur Hauptsache darauf, dass die medizinische Politikstrategie die ehrenhafte Sozialbereitschaft der Pfleger als eine Art von "Nonnenberuf" ganz unverschämt einkalkuliert und ausnutzt. Also, kann ich nur hinzufügen, Ihr gesagtes in Gottes Ohren!

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    Stefan Koerner, Thailand 04.10.2021 At 09:00

    Ich bin sehr zum Dank verpflichtet. Ohne das Personal im Gesundheitswesen wäre ich nicht mehr hier. Ich habe dem Gesundsheitsamt 2x geschrieben, dass die Menschen, die im Spital arbeiten, bessere Löhne mehr als verdient hätten. Antwort: Danke für die Info und wir nehmen uns der Sache an. Der zweite war dann nicht so ziemerlich geschrieben. Antwort: keine. Ich bin einer der wenigen der co19 bekommen hat und arbeitsunfähig geworden ist. Aber so spielt das Leben. Geniesst das Leben, esst gesund, man weiss nie, wenn das Leben fertig ist

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    Urs Rösli, Alvares, Portugal 03.10.2021 At 17:55

    Ich staune immer wieder bei solchen Berichten. Meine Tochter ist Pflegefachfrau HF, 40jährig und alleinerziehende Mutter mit erstklassigen Zeugnissen. Nachdem ihre Tochter grösser ist, sucht sie wieder eine Stelle und findet nichts. Sie möchte keinen Wochenend- und Nachtdienst machen. Und diese Situation können Spitäler und Kliniken nicht akzeptieren. Es wäre also dringend notwendig, dass diese Institutionen neue Arbeitsmodelle schaffen würden. Aber auch hier: Die Verantwortlichen sind Schreibtischtäter, die von Praxis sehr wenig Ahnung haben. Schade und so liegt vorläufig auch das ganze Wissen meiner Tochter brach und sie liest weiterhin von fehlendem Pflegepersonal....

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      Susanne Matthys, Kent, USA 04.10.2021 At 02:53

      Wenn jemand keinen Nacht- und Wochenenddienst macht, bedeutet das, dass alle Anderen mehr Nacht- und Wochenenddienst machen. Oft weigert sich daher das Pflege-Team, eine solche Person zu akzeptieren..

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    Rita Schneider, Portugal 03.10.2021 At 12:28

    Gesundheit, Ernährung, Technik, alles hat sich stark entwickelt in den vergangenen 40 Jahren. Einiges zum Guten, anderes nicht. Die Pflegeberufe waren Berufung, nicht einkommensgebunden, und die Ansprüche der zu Pflegenden war nicht hoch. Sie waren zufrieden wenn jemand da war und "mal ins Zimmer reinschaute". Wir haben Überstunden gearbeitet ohne nach mehr Geld oder Freizeit zu fragen, das Krankenhaus hat uns aber, bei weniger Belegung, die Freitage gewährt. Heute ist man nicht mehr flexibel genug rasch zu reagieren. Das System ist so träge geworden, seit alles und jedes geregelt werden muss. Muss es???? Könnten Freiwillige, ganz ohne Pflegeauftrag, einen Teil der Zuwendung übernehmen? Nicht unbedingt Familienmitglieder, die sowieso schon am Limit pflegen, aber es gibt so viele rüstige Alleinstehende, AHV-Rentner/innen die bereit wären, eine solche Aufgabe zu übernehmen. Doch mit den Vorgaben von Versicherungen und Trägerschaften (Sicherheit????) werden solche Tätigkeiten verhindert. Das ist doch Verhältnisblödsinn. Was ist denn gefährlich daran (ausser man hat einen Hass auf jemanden!!!), am Bett eines Kranken zu sitzen, seine Hand zu halten, zuzuhören, zu reden/vorzulesen falls erwünscht, und im Bedarfsfall nach der Schwester zu klingeln? Die Sehnsucht nach Liebe und Zuwendung hat sich in all den Jahrzehnten nicht verändert, das bleibt und wird immer so sein. Als junge Frau habe ich mich um Kranke gekümmert und jetzt als Rentnerin tue ich es wieder. Wenn viele mitmachen, kann man viel verbessern. Wo ist der Wille? Politisch wie menschlich!

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      Arye-Isaac Ophir, Israel 07.10.2021 At 10:04

      FREIWILLIGENHILFE? Als ich in den Ruhestand trat, habe ich mich über zwei Jahre 20 Stunden je Woche als solche freiwillige Pflegerkraft betätigt. Ich meine als Zusatz hat das seinen Sinn. Aber als im Gesundheitswesen einkalkulierter Ersatz? NEIN, weil uns das wieder genau zum selben Punkt der Berufsabwertung führt.

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    Kurt Fridez, 22438 PANO, Spanien 03.10.2021 At 11:40

    Ausländische Arbeitnehmer im Gesundheitswesen kommen gerne in die Schweiz. Gründe: wesentlich höhere Entschädigung, bessere Arbeitsbedinungen, mehr Freizeit. Ich spreche hier allgemein im Vergleich mit spanischen Verhältnissen ( die unmliegenden Länder der Schweiz sind mir auch bekannt). Ich fordere: mehr Eigenverantwortung für die persönliche Gesundheit, gesünder leben, nicht soviel jammern, speditive Gymnastik, gesunder Sport (nicht übertreiben), nicht rauchen. keine Drogen, wenig Alkoholkonsum etc. Ich bin 80 und fühle mich gesund, bin gegen alles was mit Covid zusammenhängt, vor allem keine Impfung. Ganz wichtig: Immunsystem stärken. Abstimmung November also 2x NEIN.

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      Markus Haller, Guatemala 04.10.2021 At 06:34

      Respekt Herr Fridez, ich freue mich, dass es Menschen wie Sie gibt, die sich eine gesunde kritische Einstellung gegenüber dieser selbstgemachten Krise bewahrt haben! Alles Gute weiterhin, liebe Grüsse aus Guatemala

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      Arye-Isaac Ophir / Israel 05.10.2021 At 09:47

      Werter Herr Fridez, leider haben Sie vergessen zu erwähnen, dass sog. gesundes Leben bei vielen noch lange kein Garant fuer Gesundheit ist.

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      Pascale Von Ins, Lyon, France 06.10.2021 At 19:00

      Cher Monsieur, Toutes mes félicitations pour votre dynamisme et pour le soin que vous avez pris a ménager votre santé. J'ai moi- même 71 ans, je n'ai jamais été malade, je suis en pleine forme et j'espère être sur vos traces. Je pense que j'ai surtout de la chance car, même si j'ai mene une vie saine, j'ai connu au cours de ma carrière de soignante beaucoup de personnes qui n'ont aucune responsabilité dans leurs difficultés de santé. C'est une évidence...pour ce qui concerne notre santé, nous avons de la chance. Espérons que cela dure. Bien cordialement.

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    Renata Neuweiler, Kreta, Griechenland 03.10.2021 At 09:44

    Ich werde die Initiative des SBK mit einem entschiedenen JA annehmen. Als Teenager war Krankenschwester zu werden mein Traum. Ich habe ihn nie realisiert weil mir bewusst wurde, niemals die Zeit zu haben, mich einmal an ein Krankenbett zu setzen und dem Patienten zuzuhören. Somit kann ich allem, was diesen wunderbaren Beruf interessanter, menschlicher und somit besser macht, nur zustimmen!

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