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  • Schweizer Holocaust-Opfer

Parlament sagt Ja zu einem Memorial für Schweizer Opfer des Holocaust

17.03.2022

Seit langem fordert die Auslandschweizer-Organisation eine Gedenkstätte für die Schweizer Opfer des Nationalsozialismus. In der aktuellen Frühjahrssession wurden nun die beiden 2021 eingereichten Motionen sowohl vom Ständerat als auch vom Nationalrat definitiv angenommen.  

Vor rund einem Jahr ist das wichtige Anliegen der Auslandschweizer-Organisation in beiden Kammern des Schweizer Parlaments angekommen. Die im März 2021 eingereichten gleichlautenden Motionen fordern den Bundesrat auf, «einen offiziellen Schweizer Gedenkort für die Opfer des Nationalsozialismus zu schaffen». Diesem wichtigen politischen Schritt folgte die Ausarbeitung des konkreten Konzeptes, welches unter dem Motto «erinnern, vermitteln und vernetzen» eine nationale Gedenkstätte mit einem Bildungsangebot kombiniert. Für die Auslandschweizer-Organisation ist es essentiell, ein zukunftsgerichtetes Denkmal zu schaffen, welches mit einem Bildungsangebot auch künftige Generationen anspricht und einen langfristigen Beitrag für Menschenrechte und gegen Diskriminierung und Rassismus leistet.

Das an den Bundesrat übergebene Konzept wurde rasch angenommen und der Bundesrat hat die Empfehlung zur Annahme der Motionen ausgesprochen. Auch der Ständerat bekräftigte am 8. Juni 2021 die Schaffung eines Memorials. In der aktuellen Frühjahrssession gelangten die beiden Motionen an den zweitbehandelnden Rat. Am 1. März 2022 hat der Ständerat die Motion definitiv angenommen, und am 10. März 2022 folgt die Annahme nun auch im Nationalrat. Damit ist der Schaffung einer Gedenkstätte Tür und Tor geöffnet und die konzeptuellen Arbeiten können konkretisiert werden. Die Auslandschweizer-Organisation ist höchst erfreut über die Annahme der Motionen und begrüsst die weiteren Schritte in der Umsetzung.

Über 1000 Menschen mit Bezug zur Schweiz erlebten den Schrecken der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Doch die Erinnerung droht in Vergessenheit zu geraten, weil immer weniger Zeitzeug:innen von den damaligen Gräueltaten berichten können. Die Auslandschweizer-Organisation fordert bereits seit 2018 eine Gedenkstätte: Aus ihrer Sicht ist die Aufarbeitung der Geschichte des Nationalsozialismus gerade auch aus schweizerischer Perspektive bedeutsam, weil zahlreiche Auslandschweizer:innen in den Konzentrationslagern der Nazis den Tod fanden. Weiter soll die Gedenkstätte auch an das Tun und Lassen damaliger Schweizer Behörden und Diplomaten erinnern, deren Verhalten während der Kriegsjahre aus heutiger Perspektive zum Teil befremdlich scheint.

Lesen Sie mehr zum Memorial auf der Website.

Weitere Hintergründe können im Dossier der «Schweizer Revue» erkundet werden.

Wie die Umsetzung zustande gekommen ist, lesen Sie in unseren News :

Auf SWI swissinfo.ch finden Sie weitere Artikel zum Thema.

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