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  • Gesellschaft

Ein Ort mit Symbolcharakter, ein Platz der Verbundenheit

28.09.2016 – Silvia Schoch

Angeschmiegt an die Bucht von Brunnen und mit traumhafter Sicht in jede Richtung befindet sich der Auslandschweizerplatz. Nun benötigt einer der schönsten Plätze der Schweiz unsere Unterstützung.

Auf der eleganten, gross angelegten Parkfläche des Auslandschweizerplatzes zieht es den Blick über den grün-blau schimmernden See hinauf zum Rütli. Die Sicht ist atemberaubend: Eingebettet am Hang des Seelisberg liegt die idyllische Wiege der Eidgenossenschaft, umsäumt von den weissen Gipfeln der Urner Bergwelt. Der Fernblick auf Rütli und Mythen hat zahlreiche Dichter, Komponisten und Maler inspiriert. So auch den Genfer Charles Giron, dessen grossflächiges Wandgemälde seit 1902 über die Politiker im Nationalrat des Bundeshauses wacht.

Mit Erschliessung des Dampfschiffverkehrs Anfang des 19. Jahrhunderts, dem späteren Bau der Axenstrasse und der Eröffnung der Gotthardbahn entwickelte sich Brunnen von einem Ort mit Fischern, Schiffern und Bauern in Richtung Hotellerie mit Fremdenverkehr. Neben gekrönten Häuptern liessen sich Politiker und Künstlergrössen wie Goethe und Wagner vom Ausblick des charmanten Orts inspirieren. Queen Victoria schrieb von ihrem Besuch in ihr Tagebuch: «Nothing can exceed the beauty of the lake in any direction. The lake itself, that wonderful colour – varying from sapphire blue to emerald green – it’s too glorious.»

Am Rütli beginnt auch der «Weg der Schweiz», einer der beliebtesten Wanderwege der Schweiz. Er erstreckt sich ostwärts dem wildromantischen Urnersee entlang über das See-Ende in Flüelen und findet seinen kraftvollen Abschluss am Platz der Auslandschweizer in Brunnen. Der Wanderweg ist ein Geschenk der Kantone anlässlich der 700-Jahr-Feier der Eidgenossenschaft im Jahr 1991. Jeder der 26 Kantone ist in der Reihenfolge des Eintritts in den Bund mit einem Stück Wegabschnitt vertreten. Die Länge richtet sich nach der Einwohnerzahl und versinnbildlicht die Gesamtheit der Eidgenossenschaft. Der Weg beginnt mit 182 Meter Weganteil des Kantons Uri. Der Kanton Appenzell Innerrhoden verzeichnet den kürzesten Anteil mit 71 Metern, während der Kanton Zürich mit sechs Kilometern die längste Wegstrecke präsentiert. So ist auf dem 34,85 Kilometer langen Weg jede Schweizerin und jeder Schweizer symbolisch mit fünf Millimetern Weganteil vertreten. Der Auslandschweizerplatz als Schlusspunkt des «Wegs der Schweiz» symbolisiert in idealer Weise die Zugehörigkeit der Fünften Schweiz zur Eidgenossenschaft.

Ein Bindeglied im Herzen der Schweiz

Darüber hinaus ist der Auslandschweizerplatz auch Ausgangspunkt zum «Waldstätterweg». Dieser später erstandene Wanderweg erstreckt sich in sieben Etappen durch einzigartige Natur, Kulturlandschaft und historische Stätten entlang dem nördlichen Ufer des Vierwaldstättersees über Luzern zurück aufs Rütli. Zusammen schliessen die beiden Wanderwege den Kreis zur lückenfreien Umrundung der Seen. Die Lage des Auslandschweizerplatzes im Herzen der Schweiz hätte traditionsträchtiger, erlebnisreicher oder grossartiger nicht erfunden werden können.

Den kreativen Anstoss zum Einbezug der Auslandschweizer am helvetischen Weg der Schweiz im Hinblick auf den 700. Geburtstag der Eidgenossenschaft darf der Leitung der Auslandschweizer-Organisation der 80er-Jahre verdankt werden. Unter Zustimmung des Auslandschweizerrates arbeitete die Direktion zielstrebig und mit Klarsicht auf eine Lösung hin. Im Januar 1989 jubilierte Walther Hofer, Präsident des neu gegründeten Stiftungsrats: «Mit vereinten Kräften haben wir es geschafft!» Dank einer weltweiten Sammelaktion unter Auslandschweizern wurde die Hälfte des Kaufpreises zusammengebracht. Die zweite Hälfte übernahm der Bund. Dies ermöglichte den Beteiligten, die 5400 Quadratmeter grosse Halbinsel am Westende der Brunner Seepromenade zu erwerben. Somit gehört den Auslandschweizern gemeinsam mit den Inlandschweizern dieses schöne Stück Heimat. Ein eindrückliches Symbol gegenseitiger Verbundenheit: der Auslandschweizer zu ihrem Herkunftsland und des Inlands zu den Auslandschweizern.

Im Rahmen der Feier am 4. Mai 1991 wurde der Auslandschweizerplatz der Öffentlichkeit übergeben. Zum Nationaltag versammelte sich der gesamte Bundesrat auf dem Platz der Fünften Schweiz, bevor er sich zur Bundesfeier aufs Rütli begab. Der Platz diente als einer der Hauptschauplätze während des Jubiläumsjahres 1991 und lockte zahlreiche Besucher aus dem In- und Ausland an. Die Plakatausstellung «Begegnung mit der Fünften Schweiz» informierte über die schweizerische Diaspora.

Modernisierung am Platz der Fünften Schweiz

Die Stiftung konzentrierte sich in den folgenden Jahren auf die Nutzbarkeit und den Unterhalt des Platzes. Realisiert wurde ein Granitstein sowie die zeitgemässe Überarbeitung der Plakatausstellung. Seit seinem Erwerb ist der Platz beliebtes Ausflugsziel für Touristen und Gruppen aller Art. Mehrmals im Jahr werden Anlässe abgehalten: Dorffeste, Bundesfeiern und Open-Air-Musicals, ebenso wie die «Glückskette» oder die SRF-Live-Sendung «SF bi de Lüt».

Nach 25 Jahren musste sich der Platz der Auslandschweizer einer grösseren Sanierung unterziehen. Die oberste Schicht der Rasenfläche wurde abgehoben und durch Schotterrasen ersetzt, um den Rasen zu schützen und die Platzausmietung als einzige Einnahmequelle weiterhin gewährleisten zu können. Die elektrische Installation musste erneuert werden. An den Gesamtkosten von 270 000 Franken sagte der Kanton Schwyz 150 000 Franken zu. Die Gemeinde Ingenbohl-Brunnen, die Schwyzer Kantonalbank und die beteiligten Unternehmen spendeten weitere 60 000 Franken. Von Seiten der Auslandschweizer sind bis Ende Juni 35 000 Franken eingegangen (siehe Gönnerliste auf www.auslandschweizerplatz.ch). Zum Abschluss der Sanierung fehlen nun noch 25 000 Franken, für welche Alex Hauenstein, der heutige Stiftungsratspräsident, einen letzten Spendenaufruf an die Auslandschweizer richtet. «Nach der grosszügigen Unterstützung vor 25 Jahren zum Erwerb des Platzes hoffen wir, die letzte Sanierungsphase mit Hilfe der Auslandschweizer begleichen zu können», sagt er. «Bundespräsident Johann Schneider-Ammann besuchte uns am 15. April in Brunnen im Rahmen der 25-Jahr-Jubiläumsfeier und weihte den Auslandschweizerplatz ein. Für den Restbetrag benötigen wir nun Ihre Unterstützung – durch einen persönlichen oder einen Schweizerclub-Beitrag. Wir danken Ihnen herzlich!»

Gönner werden auf der Spendenliste unter www.auslandschweizerplatz.ch aufgeführt und erhalten ab 500 Franken eine Quittung. Kleinere Beträge auf Anforderung. Gönner ab 5000 werden auf die Gönnertafel eingraviert.

Silvia Schoch ist Regionalredaktorin der «Schweizer Revue» und ASO-Delegierte

Bild  Brunnen mit den beiden Mythen.  Im Vordergrund der Platz der Auslandschweizer. Foto Axel B. Bott

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Comments :

  • user
    Isler Walter 05.10.2016 At 17:24
    Silvia Schoch hat mit ihrem Beitrag den Platz der Auslandschweizer sehr gut in Erinnerung gerufen. Gerne werde ich mich bei meinem Schweizer-Club für einen Beitrag einsetzen, dass auch die restlichen Finanzen für die Sanierung des Platzes zusammenkommen.

    Walter Isler, Sevenoaks UK
    Mitglied des City Swiss Club London
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    • user
      Alex Hauenstein 24.10.2016 At 11:54
      Sehr geehrter Herr Isler

      Mit Freude lese ich Ihren Beitrag und freue mich über Ihre Absicht zur Platzsanierung für Spendengelder zu werben.
      Ich erlaube mir darauf hinzuweisen, dass die Swissabroads in UK anlässlich einer Tagung im Beisein von Robert Engeler/ASO, bereits einen schönen Beitrag geleistet haben.

      Trotzdem freue ich mich über Ihre Bemühungen.

      Kind Regards
      Alex Hauenstein
      Präsident Stiftung Auslandschweizerplatz Brunnen/CH
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